Freitag, 31. Dezember 2010

Nachtritt

Kurz vor dem Ziel scheint man schlappzumachen.Dabei sind doch all die Sieger- und Ehrenurkunden schon in greifbarer Nähe.Das Ende eines Jahres beginnt also miserabel.Die kalten,zittrigen Fingerspitzen,waghalsig durch den schmalen Schlitz des Briefkasten geschoben,greifen ins Leere.Nichts.Die Zeitungszusteller,die sich vor gut 14 Tagen noch mit den liebsten und herzlichsten Weihnachtsgrüßen,gekritzelt auf einer Karte,die man auch mal auf Leichenschmäusen zwischen trockenen Gewürz- und Streuselkuchen sieht,einzuschleimen versuchten,scheinen also bereits heute früh den fetten Kater gehabt zu haben und vermiesen damit die Stimmung.Der Morgen ohne Tageszeitung ist doch wie der Sonntag ohne Kirche.Amen.
In der Stadt rufen sich Renter und Großfamilien die Floskeln zum großen immerwiederkehrenden Neujahrsrutschen hin und her.Dabei heben sie - nicht ihre Hüte - grüßend oder auch mahnend,gar drohend die fettige,mit Senf beschmierte Hand.
Selbstverständlich kommt man auch beim Bäcker,Konditor und am Kiosk nicht drum herum.Alle säuseln das "Guten Rutsch" und ein "Bis nächstes Jahr".Das ist weder lustig,noch plant man lange zu verreisen,so ein Quatsch.Morgen gehts doch wieder weiter mit der gewohnten Dienstleistung.
Je weiter man sich also richtung 00:00 Uhr bewegt,desto größer scheint tatsächlich ein "sozialer Stress" zu werden,der von allen Seiten in Form von Vorschlägen,Fragen,Wünschen und Befehlen auf einen einhämmert.Und dann sieht man,die Zeit läuft einem davon.Und die Ziellinie rückt immer weiter in die Ferne.

Prost,Neujahr

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Hundstage

Das Jahr neigt sich dem Ende zu.Na endlich.Begriffen hat man in den letzten 12 Monaten,dass das Ende unaufhaltsam und gewiss naht.Trotz oder auch gerade wegen Silvester ist die Zeit "zwischen den Jahren" eine unerträgliche.Begonnen kurz vor Weihnachten,zieht sich dieses Band der Schwere und Totenstille bis ca. Mitte Januar hin.Selbst das öffentliche Leben scheint stillzustehen oder auch auf Eis zu liegen.Diese Anti-Stimmung,die manche besinnlich nennen,ist vielleicht ein bisschen mit dem heißen Sommerloch zu vergleichen.Zwischen den Jahren steht man also zwischen den Stühlen,hängt in der Luft.Mit dem alten Jahr sollte man schon abgeschlossen haben und das neue bereits freudig willkommenheißen.Pläne schmieden.Das absolut bürgerlichste,nämlich die Vorsätze zum Jahreswechsel,interessieren einen genauso wenig wie Tischfeuerwerke.Immer dasselbe,mehr davon,weniger hiervon.Seit geraumer Zeit macht man selbst es aber stets verkehrt herum mit dem "davon" und dem "hiervon" bzw mit dem "mehr" und dem "weniger".Was dabei herauskommt,scheint das Ende zu sein.Der 1.Januar ist kein Neustart.Man nimmt alles mit ins neue Jahr.
Erfahrungsgemäß ist die Silvesternacht oft eine eher langweilige,nüchterne und miese Partynacht.Sicher mag das daran liegen,dass hier zu viele Gäste das Fest verderben.In 12 Monaten feiert man ungefähr 100 solcher Nächte als gäbe es kein Morgen mehr.
Bei dem Versuch,eine Jahresbilanz zu ziehen,kam man schnell an einen Punkt,an dem man sah,dass vielleicht sogar das ganze letzte Jahr in diesem "zwischen den" Nebel stillstand.Gleichgültig blickt man zurück.An nichts kann man sich wirklich erinnern,lohnt es sich vielleicht auch erst gar nicht.Ein Jahr wie alle anderen auch.Erst der Sommer,dann der Winter.Ein Schall und Wahn.Mit den Vorsätzen hält man es schließlich wie Charley.Mehr rauchen und mehr Drinks nämlich.Und über den Rest zerbricht man sich den Kopf nicht mehr.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

We've Seen The Future And It Will Be.......

Alles wird in Zukunft wup wup sein.Vielleicht mag das auch stimmen.Zumindest behauptet das ein gleichnamiges Künstlerkollektiv.Unter wup wup verbirgt sich ein Netzwerk aus jungen,internationalen Kreativen,die - wie sollte es auch anders sein - in Kunst,Mode und Musik machen.Bisher gibt es im Online Store T-Shirts,Taschen und Poster.

Das Debutalbum "Philharmonics" der skandinavischen Singer/Songwriterin erschien bereits im September.Der großen Öffentlichkeit machte die 28 jährige Dänin sich bereits durch einen Werbespot der Telekom bekannt.Zur Single "Just So" regnete es damals Rosenblätter und die leichte,feinsinnge Popmelodie blieb allen im Gehör.Tatsächlich sind die schnörkellosen Songs der Wahlberlinerin,die in sich selbst ruhen,für einen Werbespot doch viel zu schade.Die 12 Lieder vom Debutalbum,die teils auch ohne Gesang auskommen und trotzdem eine Geschichte erzählen kippen zeitweise vom Melancholischen ins Umheimliche.Das macht "Philharmonics" zu einer perfekten Platte für den kalten Winter.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Topseller

Anscheinend hat man doch so keinen guten Musikgeschmack.Gerade mal 2 der 40 weltweit meistverkauften Alben des Jahres kann man selbst in der eigenen Mediathek abspielen.Go Gaga!
( via )

Hook?

Montag, 27. Dezember 2010

Biologische Determination

Ein Liebesfilm?Oh Gott,nein.Im deutschen Kino ist für so einen typischen Liebsfilm nicht so wirklich Platz,zum Glück.Eine Frau und zwei Männer,ein Motiv,das gerne genommen wird.Tom Tykwer ( Lola rennt,Das Parfum ) erzählt in DREI keine Liebesgeschichte im alten,schon so oft gesehenen Stil.Er erzählt vielmehr ein Märchen.Ein Märchen von der Liebe.Seit 20 Jahren sind Hanna und Simon nun schon ein Paar.Die typischen Berliner Karrieren.Irgendwas mit Kunst,Kultur und Medien nämlich.Er Kunstbauer.Sie Moderatorin.Hanna als auch Simon attraktiv,kultiviert und modern.Ein Paar,kein Pärchen.Ein Paar wie es eben im Märchenbuche steht.Oder wie man es in allen trendigen,umweltbewussten Szenevierteln zwischen roten Backstein und Stuck nur bestaunen kann.
Trotz der 20 Jahre,die sie zusammen sind,stehen beide fest im Leben und das auf ihren eigenen Beinen.Das Paar stellt Tom Tykwer dar als Hanna UND Simon.Von einem dieser nervenraubenden und eigentlich nur bedauernswerten WIR ist keine Rede,keine Spur.Dafür sind beide zu modern und kultiviert.Zusammen haben sie viel durchgemacht,doch einiges steht ihnen noch bevor.
Das Liebesleben der beiden,fast schon einer innigen Freundschaft ähnelnd,stockt irgendwie.Nach 20 Jahren scheint alles zu gut eingespielt.Zu viel Routine?Während Simon auf dem OP Tisch liegt und ihm ein Hoden entfernt werden muss,stellt Hanna kleine Veränderungen an sich fest,überrascht von sich selbst schmeckt sie seit langer Zeit das Leben wieder.Adam verdreht ihr den Kopf.Hanna blüht wieder auf und auch Simon profitiert davon.Als er sich wenig später ebenfalls in den geheimnisvollen Lebemann verliebt,läuft es zwischen ihm und Hanna so gut wie seit langer Zeit nicht mehr.Es scheint so,als tue die Affäre allen sehr gut.Nichtsahnend führen also beide eine Affäre mit Adam.
Auf die Probe gestellt wird die Beziehung von Hanna und Simon erst als Hanna plötzlich schwanger wird.......Leben sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage?!

Sonntag, 26. Dezember 2010

Xxxmas

Zu Verkaufen.Zerrissene Familien.Scheidungskinder.Alleingelassene,reiche Jugendliche.Videospiele.MTV.Spielhallen.Radio.Konzerte.Kinofilme.Sonnenbrillen.Mittagessen.
Clubs.Bars.Restaurants.Braungebrannt.Blondgebleicht.Champagner.Gin-Tonic.Joints.Downer.Kokain.Heroin.Fixen.Blut.Nackt.Sex.Vergewaltigung.Gewalt.Nichts zu verlieren.

("Es ist anstrengend, Mitgefühl für jemanden aufzubringen, dem alles egal ist.")

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Fashion Victim

Manche Zellen im menschlichen Körper werden fast ständig erneuert,andere hingegen viel langsamer.Die Mode und ihre bunte,schillernde und laute Szene erfindet sich ständig neu.Menschen,die von der Stange kaufen - und stehe diese auf einem Flohmarkt - nehmen davon keine Notiz,für sie ist das immer wieder dasselbe.Es kommt doch alles wieder,raunt es an der Kasse.
Dass tatsächlich immer alles wiederkommt und man statt vom "Neu erfinden" lieber vom "Wiederfinden" sprechen sollte,Saison aus Saison ein,beweist die aktuelle Ausstellung des MMK in Frankfurt/Main.
Not In Fashion-Mode und Fotografie der 90er Jahre versucht das Lebensgefühl dieser Generation zu beschreiben.Ach,waren die 90er doch innovativ und radikal.Und man selbst steckt inmitten der 00er und 10er Jahre fest,gefangen in goldenen Ketten der Vergangenheit.Der Kreative war damals geprägt von Musik,Mode und ja,Subkultur.Erstaunt stellt man beim Betrachten der Fotos fest,dass das heute noch genau so ist.Musik,Mode,Subkultur.Und natürlich,Drogen.Größtenteils könnten die Fotos ebenso gut aus dem Jahre 2008 stammen.Selbstverständlich sieht Kate Moss heute nicht mehr ganz so frisch und jugendlich aus,wie damals am Strand vor Corinne Day's Linse.Doch die Fotoserie von Jason Evans,die 20 Jährige und deren unabhängigen Kleidungs- und den damit einhergehenden Lebensstil dokumentiert,kann genau so und kein bisschen anders auf all den unzähligen streetstylefashionphotoblogs beschaut und dann gekonnt lässig kopiert werden.Also scheint die "Zelle" Mode eine von denjenigen zu sein,die sich viel langsamer erneuert.Ganz konservativ wird festgehalten am Althergebrachten.
Der Besuch im MMK lohnt sich natürlich trotzdem.Denn auf den ersten beiden Etagen ist noch bis zum 25.April 2011 eine beachtliche,namenhafte Sammlung von Fotografien des Museums zu sehen.Das sind garantiert nicht nur Fotos aus den verrückten 90ern.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Robert Owens macht zum Jahresende große Kunst.Die Stimme der House Music meldet sich eindrucksvoll mit einem neuen Album zurück.Robert Owens,der schon seit mehr als 20 Jahren im Geschäft und in den Clubs der Welt zuhause ist,singt mit seiner gewohnt coolen Stimme zu den Beats diverser Gastproduzenten und Freunde.Dabei legt sich seie ätherische Stimme wie Samt über die Beats.Die Zeiten also,indenen man nichts als den Beat hören will,scheinen vorbei.Von einer Stimme,wie der Owen's lässt mich gerne etwas erzählen.

Summerclip #49


Bag Raiders - Sunlight

Dienstag, 21. Dezember 2010

Hot Shit

Wäre man nich allzu dicht,wüsste man auch welcher Tag denn heute eigentlich genau is.Aber es scheinen wohl noch ein paar Tage hinzu sein,zum Jahreswechsel.Und das ist,wie man ja auf all den großen Kanälen in den letzten Wochen schon spüren musste,die Zeit,Bilanz zu ziehen.Das machen neben Kerner,Jauch und Gottschalk natürlich auch Herr Klein,Frau Müller und Herr Maier,im Kleinen,im Stillen,vielleicht auch in der Messe,die Hände ineinanderfgefaltet und den schweren Kopf gesenkt.Aber auch die Cinéasten und die Musikredakteure stecken die Köpfe zusammen,um die Crème de la Crème zu ermitteln.2010 war ganz genau so wie 1991 oder 2007 auch schon.Es gibt so viel Schrott.Es gibt so viel Schätze.
Da man Wham mit Last Christmas und Mariah Carey's Weihnachtsballaden gerad etwas satt hat,spielt man eines der vielleicht BESTEN Alben des Jahres ab.Zumindest ist es eins der ersten.Am 29.Januar nämlich erschien One Life Stand von Hot Chip.Also,fast ein Jahr her und kein Tönchen schlechter geworden.Dann ist es ja tatsächlich bei der Musik so wie auch beim Wein,Connaisseure werden jetzt,die Brille den Nasenrücken runterschiebend,nicken.Denn je älter,desto besser.Hot Chip geben mit One Life Stand den richtigen Ton zur zwischenjährlichen Zeit an,die 10 Stücke entschleunigen und verbreiten beruhigend gute Laune.

Soft Shock

( via )
Anstelle von Kirschkernen knallen mittlerweile steinharte Schneebälle,kanonenartig und in Größe von Äpfeln gegen die Fensterscheiben.An den Schuhen zeichnen sich trockene,unschöne Salzränder ab.An den Ampeln,wartend auf das grüne Freizeichen,wird man von vorbeidüsenden SUVs vom grauen Schneematsch besprengt und vom Flieger muss man gezwungenermaßen auf die ungeliebte,altmodische Fähre umsteigen,um überhaupt noch rechtzeitig auf dem Gabentisch zu landen.Selbst die Bahn rät-endlich-ihren Kunden davon ab,einzusteigen.Ach,wenn doch endlich wieder Sommer wär' und man -teufelkommraus- was von der globalen Erderwärmung spüren dürfte.

Montag, 20. Dezember 2010

Bande A Part

Im November erschien ihr 4. Studioalbum "Couleurs Sur Paris".Bisher hat noch niemand die bekannten New Wave Hits so gelungen in Bossa Nova neu eingewickelt wie die französische Band Nouvelle Vague,die mit dem gleichnamigen Album vor 6 Jahren große Erfolge feierten.
Am 24. Januar 2011 spielen Nouvelle Vague im Mousonturm in Frankfurt am Main.

Samstag, 18. Dezember 2010

Tristessa


Donnerstag, 16. Dezember 2010

Neo-Wave

Endlich.Alles richtig gemacht.Manche Gestalten der deutschen Entertainmentlandschaft sind viel zu selten im Fernsehen zu sehen.Meist fehlt es an Formaten und den richtigen Konzepten.Damit ist ab heute Schluss.Der sogenannte Spartensender ZDF.neo strahlt ab heute,immer donnerstags,um 22.30h die die Stuckrad Late Night aus.Ein sehr gelungener Pilot mit Thilo Sarrazin zu Gast lief bereits vor einigen Monaten.Benjamin von Stuckrad Barre,als Autor der Popliteratur Generation und jemand,der die Rock'n'Roll Lesung erfunden haben soll,scheint wie gemacht für die Rolle des Gastgebers einer Late Night Show.Sein Freund und Kollege Christian Ulmen steht mittlerweile lieber hinter der Kamera bei solchen Produktionen und hat seinen Platz definitiv gefunden.
Sowieso lohnt sich ein Besuch der Homepage von ZDF.neo,wie auch das Einschalten des Senders,da tritt nämlich Herr Ulmen nochmals in Erscheinung.

Cheers

Der passende Drink für das Wochenende ist diesmal der "French 75 Cocktail".
2 cl Gin
1 Würfelzucker
1 cl Zitrone
Champagner
Eis

Every Night's Allright For Fighting

Immer wieder wird versucht,einen der Werktage,an denen Hunz und Kunz sich allmorgendlich um 5.30 Uhr,wenn der Wecker klingelt,aus dem Bett quält,zur neuen Samstagnacht zu erklären.Es gelingt natürlich hin und wieder.Doch diesmal lässt man es dabei,die Feste soll man feiern,wie sie fallen.Das Wochenende steht schon mit einem Bein in der Tür.Sie ist quasi eingetreten und am Ende der nächsten 4 Tage liegt man wohl selbst beinahe leb-und regungslos unter ihr,begraben.
Morgen abend kann man endlich mal wieder,auch ohne irgendeine vegane politisch(in)korrekte Suppe mit Tofuersatzwürstchen zu schlürfen,ins AK.Über Gießen bricht die ersten Dub Step Party hinein.
Zur gleichen Zeit verwandelt sich das Domizil in einen kleinen Saal,in dem die 20er Jahre wieder aufleben.
Wer es schafft,sich danach noch auf den Beinen zu halten,sollte in die Haupstadt fahren.Achtung,kein Alkohol am Steuer!Die Jungs von Snork Enterprises feiern im Tresor ihre Snork Labelnight mit Jens Zimmermann,Synatx Error und Laufmasche.Letzterer legt im Anschluss noch im Golden Gate auf,für die Nimmersatten.
Am Samstag lädt das neue Atelier 115 zur Ateliereröffnung.Los gehts um 19.30h!Allen Unwetterwarnung zum Trotz.Schneien kann es an diesem Wochenende gar nicht genug.

Schuster,Bleib Bei Deinen Leisten

Eleganz ist schön,macht aber noch keinen Film.Angelina Jolie ist schön,Johnny Depp ist schön und somit stehen hier 2 Überstars gemeinsam vor der Kamera,doch wirklich zusammen passen tun die beiden nicht.Es funkt einfach nicht in dem neuen Film von Florian Henckel von Donnersmarck."The Tourist" wird vom Feuilleton in der Luft zerrissen und weltweit prügeln die Kritiken auf den ersten Blockbuster des deutschen Wunderknaben ein.Dennoch,der größte deutsche Regisseur bleibt er (2,05m).Nach dem genialen "Das Leben Der Anderen",wo FHvD noch eigens das Drehbuch schrieb und sich einen Namen als Regisseur machte,fiel er also in den stets leuchtenden Hollywoodhills zwischen Smoothie und Salat auf ein miserables Drehbuch herein und wurde also doch vergiftet von dem amerikanischen gierigen Filmstudios.Bisher sind die Einspielergebnisse allerdings noch weit unter den Erwartungen.Diese Pleite mit "The Tourist" wird ihm eine Lehre sein,sodass er zurückfinden wird zu dem,was er tatsächlich beherrscht,nämlich Drehbücher austüfteln und dann in aller Ruhe,en detail,Meisterwerke drehen.

Tom Tykwer,ein anderer Deutscher,der diese bittere Erfahrung auf dem internationalen Markt auch schon machen musste,kommt gleich mit 2 Projekten in die deutschen Kinos."Soulboy" läuft derzeit auserwählten Lichtspielhäusern.Nächsten Donnerstag,am 23.12. kommt die Beziehungskiste "Drei" dann in die Kinos.In Venedig feierte "Drei" auf den Filmfestspielen Prämiere.Über 10 Jahre ist es bereits her,dass Tom Tykwer mit "Lola Rennt" einen riesigen Erfolg feierte und Franka Potente wie auch Moritz Bleibtreu in die erste Liga der deutschen Darsteller beförderte.Nach millionenschweren Projekten im Ausland,drehte Tykwer "Drei" wieder in Berlin.Bleibt also das Leben zu dritt-selbst in Berlin-eine Utopie und endet der Dreier-nomen est omen-flott?Three is a magic number...

Dienstag, 14. Dezember 2010

Montag, 13. Dezember 2010

Specktakel

Heute melden es,endlich,die Blätter der Stadt.Endlich.Und selbst das Fernsehen berichtete darüber.Selbstverständlich war man keiner der 600 geladenen Gäste.Das kann damit zutun haben,dass man bisher noch nie wegen Drogenhandel,Steuerhinterziehung,Menschenhandel oder sexueller Nöting im Gefängnis saß und keine Dauerkarte fürs Solarium hat.Niemals wird man auch nur einen Fuß in diesen Tempel der maßlos übertriebenen Geschmacklosigkeit setzen.
Am Rande der Stadt,irgendwo zwischen Provinz und dem endlichen Nirgendwo also feierten sich am vergangenen Freitag zur Eröffnung eines 4 Millionen ( !!!!! ) Euro Clubs aufgedunsene,verbrannte,schwitzende Ganoven und pinke Silikonbrüste selbst.Bei weiteren Nachdenken über diesen widerlichen Schwachsinn,kommt ja sofort einem der Champagner und die Austern vom Lunch wieder hoch,pfui!
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Sonntag, 12. Dezember 2010

Bilder,Die Geschichten Erzählen

Herlinde Koelbl.Schlafzimmer,London (2000)
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Freitag, 10. Dezember 2010

Turn The Radio On

Sollte man zu denen gehören,die heute Abend nicht in Oslo auf der rauschenden Party zur Nobelpreisverleihung,zu der sicherlich keine süßsauren Snacks vom Chinesen um die Ecke gereicht werden,eine heiße Sohle aufs Parkett legen und sich auch nicht für die dubiosen Machenschaften des selbsternannten Partykönigs Michael Ammer begeistern können,entscheidet man sich gegebenfalls für einen Abend auf der Couch.Es ist ja auch sowieso draußen viel zu gefährlich,auf spiegelglatten Straßen und umherfliegenden Schneebällen.
Kurz bevor also Oliver Geißen auf RTL DEN erfolgreichsten Musicalhit aller Zeiten anmodieren kann,strahlt die ARD heute um 23.30 Uhr das Drama "Ein spätes Mädchen" aus.Ein stilles und klargezeichnetes gelungenes Fernsehspiel mit Matthias Schweighöfer und Fritzi Haberlandt in den Hauptrollen.Henriette lebt in der riesigen Altbauwohnung ihrer bereits verstorbenen Eltern.Den einizigen sozialen Kontakt,den die Balletlehrerin pflegt,sind alte Bekanntschaften der Familie.In einem Café trifft das Mauerblümchen auf den Herumtreiber Felix,gespielt von Matthias Schweighöfer.Fortan vermischen sich zwei Lebensweisen,die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

( Gold Panda )

Adults Only


Was haben die Tatsache,dass der Autor Sven Regener am 1.1.1961 in Bremen geboren wurde und er klassische Gitarre spielt mit seinem Erstlingswerk "Herr Lehmann" zu tun?Genau so wenig wie der Film von Leander Haußmann,für den Regener das Drehbuch lieferte.
Christian Ulmen,der als Frank Lehmann brilliert,hat in den letzten Jahren seit der einleitenden Szene im Film ganz schön zugelegt.So schlank,beinahe sportiv hat man sich den Protagonisten gar nicht ausgemalt.
Das scheint ein schwereloses Leben zu sein,indem das Aufeinandertreffen mit einem Hund nach einer durchzechten nacht ein schier unüberwindbares Problem darstellt.Doch selbstverständlich lässt sich sogar das mit- na klar- Alkohol lösen.Ist der vierbeinige Gegner erstmal in die Flucht geschlagen,taucht man ein in Frank Lehmanns kleine überschaubare Welt.Diese dreht sich um den Tresen,von dem aus viel beobachtet,aber wenig agiert wird,und ihn selbst.In seinem Kreuzberger Mikrokosmos fühlt er sich,er ist zufrieden.Grenzüberschreitungen versucht er aus dem Weg zugehen.
Der Leser findet Herr Lehmann sympathisch,doch ihn zu beschreiben fällt irgendwie schwer.Regeners Roman spielt im Herbst des Jahres 89 und damit deutlich früher als all die anderen Werke der sog. deutschen Popliteratur "Faserland","Soloalbum" oder "Relax".Doch stets bewegt sich der Protagonist in einem sorglosen eignen Habitat und falls mal Grenzen überschritten werden,dann nur durch den Konsum rauer Mengen Alkohol oder harter Drogen.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Bad

Kann man Armut riechen
?
Kann man Anmut riechen
?

Durch Den Monsum


Der Lieblingssender ARTE strahlte vergangene Nacht mal wieder eine Auflage des Klassikers "Durch die Nacht mit..." aus.Im September,zur Pariser Modewoche,wurden der Tokio Hotel Frontmann Bill Kaulitz und der deutsche Modedesigner und Künstler Wolfgang Joop von den Kameras begleitet.Viel haben die beiden auf den ersten Blick nicht gemeinsam.Und auch bei näherem Hinsehen bleibt das so,nichts.Okay,beide sind Ossis und trotzdem internationale Superstars.Wolfgang Joop,der sichtlich in die Jahre gekommen ist,zeigt dem Teenie Idol sein Paris und versteht sich,wie immer,perfekt in Eigenwerbung,indem man gefühlt die Hälfte der Sendung seine neusten Entwürfe für sein Label "Wunderkind" bestaunen kann.Und die Kollektion des Potsdamer für "Wunderkind" ist fast noch das Beste an der Sendung.Neben den Aufnahmen der Stadt Paris natürlich.Nichts auszumalen,hätte dieses Treffen z.B. in Chemnitz stattgefunden.Wirklich viel zu sagen haben sich die beiden deutschen Wunderkinder auch nicht.Joop tritt als mahnender und zeigerfingerhebender Großvater auf und Bill Kaulitz haucht zu allem,was sein Gegenüber auspustet "Ja und Amen".Aber was soll der 20 Jährige auch schon großartig zu erzählen haben.Auch ist Kaulitz noch nicht die Art von Superstar,die es sich erlauben kann,von einem Bodyguard den Regenschirm hinterhergetragen zu bekommen.Bei ihm wirkt das nicht ironisch,bei ihm ist es lächerlich.Sowieso,so wie die beiden durch Paris stöckeln,zwischen Eifelturm,Café de Flore und Napoléons Gemächer ist schlicht und ergreifend peinlich.Natürlich sieht der Tokio Hotel Sänger aus wie eine junge griechische Göttin,wieso sich aber Wolfgang Joop sofort in ihn verliebt und es anschließend aller Welt beteuern muss wie talentiert und souverän der Junge ist,wird nicht klar.Da schaut man sich doch besser die wirklichen Klassiker der Reihe "Durch die Nacht mit..." an.Wie zum Beispiel Christoph Schlingensief mit Michel Friedman durch die Mainmetropole zieht.Die beiden haben (sich) wirklich was zu sagen!
Und beim nächsten Mal begleitet ARTE dann Jil Sander und Mylie Cyrus.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Strange Movie Club

William Eggleston ist den meisten wohl als "Vater" der künstlerischen Farbfotografie bekannt.Nur wenige wissen,dass heute 71 jährige US-Amerikaner,der u.a. die Arbeiten Jürgen Teller's stark beeinflusst hat,auch Filme gemacht hat.1973 zog er,bewaffnet mit einer tragbaren Kamera durch die Südstaaten und drehte,ebenso wie seine Fotos,lebendige Portraits über befreundete (Lebens)künstler.Stets am Rande des genialen Wahnsinns.
Der Strange Movie Club zeigt morgen ab 20 Uhr in der Kuemmerei "Stranded in Canton" von William Eggleston.

Cool & Bored

( via )

Sonntag, 5. Dezember 2010

Tonight

( Live @ Mousonturm,FfM. 21h )

Samstag, 4. Dezember 2010

Der Tag,an dem...


Alle 4 Wochen ist zuhause,auf der Couch,für mindestens 150 Minuten die Welt in Ordnung.Nicht so wie in Disney Filmen,nein,noch viel besser.Nämlich genau dann,wenn Thomas Gottschalk,einer der beliebtesten Deutschen,routiniert,aus einer riesigen Mehrzweckhalle voll bis unters Dach mit Durchschnittsdeutschen,die Zuschauer vor Ort,zuhause vor dem Fernseher in Deutschland,der Schweiz und Österreich zu "Wetten,daß.." willkommen heißt.Da weiß man,die nächsten 2 Stunden hat man Friede,Freude,Eierkuchen.
Doch an diesem Samstag Abend gerät diese geordnete Welt aus den Fugen.Die Zuschauer,der Moderator und seine ersten Gäste auf der Couch müssen mit ansehen,wie Samuel,ein junger Student,bei seiner Wetter mit Sprungfedern an den Füßen über 5 fahrende Autos zu springen,nach seinem Salto über einen von seinem Vater gesteuerten Audi frontal mit dem Gesicht auf den Boden knallt.Die Kamera fängt das blanke Entsetzen in Sara Nurus Gesicht ein und schwenkt dann sofort in die Zuschauerreihen,indenen sich Unruhe abzeichnet.Aus dem Off hört man den Vater des jungen Wettkandidaten "Martina,Martina" rufen,um seine Frau,die ihrem Jungen im Publikum die Daumen hielt,zu beruhigen.Michelle Hunziker,Gottschalks blonde Assistentin schreit mit zittriger Stimme nach einem Arzt.Sanitäter eilen herbei.Schlag auf Schlag,der komplette Saal scheint wie versteinert.Noch während der Wettkandidat angekündigt wurde,wies Michelle Hunziker immer darauf hin,wie gefährlich diese Aktion sei.Minuten später klatscht sein Körper nach dem Saltosprung auf den Hallenboden.Selbst Thomas Gottschalk scheint es die Sprache verschlagen zu haben.Er fragt orientierungslos in der Regie nach Anweisungen.Das ZDF unterbricht an dieser Stelle die Live Übertragung aus Düsseldorf und lässt Musikauftritter vergangener Sendungen laufen.
Um 21.10 Uhr schaltet die Zentrale aus Mainz wieder zurück nach Düsseldorf zu Thomas Gottschalk.Vor leerer Couch stehend erklärt der Entertainer,Samuel,dem Wettkandidaten,gehe es den Umständen entsprechend gut,er sei auf dem Weg ins Krankenhaus.In seiner jahrzehntelangen Laufbahn haber Gottschalk so etwas noch nie erlebt.In großartiger,staatsmännischer Manier bittet er seine Zuschauer um Verständnis und bricht die Show hier ab,da er sich nicht in der Lage sieht,nach diesem unvorhersehbaren Ereignis weiterzumachen,als sei nichts passiert.Dazu seien auch alle anderen Beteiligten von den Eindrücken des Unfalls zu sehr gezeichnet.

Freitag, 3. Dezember 2010

Bachelor Of Arts ?

Der Trafo Gießen lädt morgen zur Eröffnung der Ausstellung "Innen-Außen".Melanie Rothe präsentiert damit ihre Magisterausstellung.Los geht's Samstag Abend ab 21 Uhr.
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Donnerstag, 2. Dezember 2010

Papierflieger

Die INTRO kommt diesmal in Hochglanzoptik zu ihrem Jahresrück- und ausblick.Auf dem Glatteis zwischen Gestern,Heute und Morgen rutscht sie aus und fällt fett auf die Schnauze.Beim ersten Durchblättern bekam man sofort Kopfschmerzen.Und das ohne auch nur eins der empholenen Alben zu hören.Außen hui,innen pfui!
MONOPOL beschäftigt sich im Dezember mit der Beziehung von Drogen und Kunst.Über Drogen kann man nie genug lesen.Und die Kunst im Heft sorgt für ein schöneres Leben.
QUALITY verliert von Ausgabe zu Ausgabe an Qualität.Der Titel lockt mit angesagten Reisezielen.Innendrin entblößt sich dann aber ein buntes Bilderbuch für die oberen 10.000,die sich sorglos und stets betäubt zwischen Marrakesch und St.Barth bewegen.
Über OPAK muss man tatsächlich reden.Lichtdurchlässig oder lichtundurchlässig?Ja,was denn nun.Für 4 (vier) Euro gibts interessante Texte,frische Illustrationen und von November bis Januar eine Menge Eskapaden.

Oh My God,It's House Music

Ende Januar erscheint endlich das zweite Album von Hercules & Love Affair.Hier gibts die neue Single "My House":

Looking For A Room

Die Berliner Galerie 392 sucht für 2011 geeignete Räumlichkeiten für eine Galerie in Gießen.In der Kuemmerei stellt sich die Gallerie aus Berlin heute um 18 Uhr dem Gießener Puplikum vor und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf ihr Programm.
( via )

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Berlin Calling

Ickarus,ein DJ zwischen Genie und Wahnsinn überschreitet,als er,wie alle anderen dieser Generation auch,nach den Sternen greifen will,die Grenze.Der Berliner DJ Paul Kalkbrenner spielt einen genialen Soundtüftler,der wohl nicht nur von Berufswegen zu all den Rauschmitteln greifen muss.
Nachdem dem Schwindel von all dem Zeug zwischen MDMA,Ketamin,Kokain und Cannabis ausgestanden ist,geht es,währen das bürgerliche Berlin zwischen Wedding und Alex hin- und herhetzt,erstmal feiern.Und das funktioniert natürlich nicht ohne noch mehr Stoff.Das gibt dann den richtig "krassen Föhn".Ein Junkie,der nicht versteht,dass er für sein eigenes Handeln verantwortlich ist.Sich aber stattdessen lieber als hilfloses Opfer darstellt.Ist ja auch bequemer.Dabei hat nie wirklich jemand nach dem Täter gefragt.
So findet sich der getriebene DJ Ickarus nach ein paar heftigen Pillen zuviel,in einer Klinik wieder.Damit fängt der "böse Abfuck" erst richtig an.Was ihm bleibt,ist der Glaube an seine Musik.Die Geschichte ist damit eigentlich schnell erzählt.Ickarus,der eine Vorliebe für Fußballtrikots hat,träumt auch in der Klinik noch von seinem neuen Album und bastelt weiter daran,umgeht aber damit,stets auf der Oberfläche zappelnd,seine eigentlichen Probleme.Er dreht sich wie die Platten,die er auf all den Festivals und in all den Clubs spielt,immer nur im Kreis.Und das noch nicht mal unbedingt um sich selbst.Ständig wiederholt sich für ihn all das Auf und Ab,das Drauf- und Runterkommen in seinem zuckersüßen Teufelskreis.
Selbstverständlich muss dieser Film in Berlin spielen.Hierbei ist die Stadt mehr als nur Kulisse,vielmehr tritt sie auch als Gegenspieler zu Ickarus auf.Lahme Sounds sind in guten Clubs ebenso ungern geduldet wie miese Pillen und schlechter Stoff.Die schauspielerischen Leistungen sind natürlich nicht besonders hervorzuheben.Die Musik zum Film aber umso mehr.Paul Kalkbrenner hat zu dem Film einen geniales Album produziert,ein Soundtrack,der beim Hören tatsächlich Glück verspricht.
"Berlin Calling",ein Film,der die Generation des vergangenen Jahrzehnts bestens beschreibt,das Gefühl dieser Heranwachsenden,die durchhalten muss um weiterzufeiern,auf den Punkt bringt.Und das alles in Berlin,der Stadt der letzten Jahre,von der sich jeder dieser Generation angezogen fühlt und nur schwer loskommt.Um erwachsen zu werden,bleibt schließlich noch genügend Zeit.

New Single


Crystal Stilts "Shake the Shackles"

Grün Ist Die Hoffnung



( Will die grüne Immer-und-Überall-aber-hauptsache-Dagegen-Party tatsächlich mit Holz heizen??? )

You Will Meet A Tall Dark Stranger

1953 in Brooklyn geboren,verbrachte er sein ganzes Leben in New York,vor allem in Manhatten.Angefangen hat Woody Allen als Gagschreiber und Standup Comedian.Mit "Der Stadtneurotiker" glückte der Wechsel vom bloßen Gag zum ernstzunehmenden Kino.Diane Keaton hat in darin zum Star gemacht.Der Film wurde mit 2 Oscars ausgezeichnet.
Unter romantischem Realismus beleuchtet Allen in all seinen Filmen den Menschen und all dessen Beziehungen zu sich selbst,Gott und den Mitmenschen.In diesen Verflechtungen kommt es immer wieder zum Scheitern.Ebenso geht es auch stets um Liebe und Sex.Dabei sind seine Filme nicht autobiographisch,aber immer höchst persönlich.Allen interessiert sich für die Menschen,deren Beziehungen und Probleme sowie für die Philosophie.Persönliches und Erfundenes werden immer wieder vermischt und so zu Riesenerfolgen.Das Filmemachen ist für ihn eine Art Therapie.Durch seine nun mehr als 40 Filme wurde er zur Ikone des Kinos.
Nach einer Durststrecke und eher mittelmäßigen Filmen fand Woody Allen um die Jahrtausendwende in Scarlette Johansson nach Diane Keaton und Mia Farrow seine neue Muse.In "Match Point" stand nun die blonde Hollywoodschönheit vor seiner Kamera.Allen verließ sogar sein Manhatten,um in London zu arbeiten.Grau in Grau,wie es ihm gefällt.Und es wurde ein kommerzieller Hit.Auch weil Jonathan Rhys Meyers diesen amoralischen Verbrecher so brilliant mimt,sodass man mit ihm leiden muss.
Morgen,am 2.Dezember kommt Woody Allen ins Kino zurück.Mit "Ich seh den Mann deiner Träume" kann man also einmal mehr der Realität aus dem Weg und ins Kino gehen.Der 75-jährige steht zwar nicht mehr vor der Kamera,dafür leitet er gekonnt gottgleich das Schicksal seiner Akteure.

Dienstag, 30. November 2010

Montag, 29. November 2010

Who Is Who

In dem Foto zeigt sich das Leben voll Intensität und Melancholie.Die Aufnahme der epochalen Landschaft und das eigentliche Motiv in den vorderen Hintergrund gedrängt erinnerte sofort an Jürgen Teller.Jürgen Teller?Mais non.

Friendship

Vielleicht liegt es daran,dass in den eigenen 4 Wänden seit einer Woche ein Chaos herrscht und man auf einer Großbaustelle lebt.Für mindestens eine weitere Woche marschieren morgens pünktlich um 8h30min das Handwerkerduo an,um ein neues Badezimmer zu erschaffen.Also ist man gezwungen zum Duschen in die Lahn zu springen,das Freibad hat ja schon geschlossen.Um die Wohnung dann nach Ende der Bauarbeiten von der zentimeterdicken Staubschicht zu befreien,muss man sich wohl oder übel bis unter die Zähne bewaffnen.Mit einem Hochdruckreiniger.
Oder es hat damit zutun,dass man Wohnen als Prozess versteht und nicht als Statue.Umsehen,mitnehmen,einsammeln und dann zu Hause austauschen.Und trotzdem kommt man dabei an,irgendwann.Jetzt wo es draußen schneit,versucht man,es hier drinnen möglichst angenehm und gemütlich zu haben,denn die Tage draußen im Straßencafé sind erstmal gezählt.Ideen für ein schöneres Wohnen,ob Winter oder Sommer findet man bei "freundevonfreunden".Das alles ist weniger prätentiös als zum Beispiel Besuche die Hochglanzmagazine hin und wieder superskinny Starlettes abstatten.Es zeigt,wie eine kreative Stadt lebt.Selbst zu Hause,fast ausschließlich im Einheitslook.In kurzen Interviews lernt man die in deren Heim und/oder Arbeitsplatz besuchten Künstler und Kreativen ebenso kennen wie durch die Bilder der jeweiligen Domizile."freundevonfreunden" macht einfach Freude.

Rolling In The Deep

Sonntag, 28. November 2010

Eyes On

Das Musikfernsehen ist schon lange tot.Clips zu aktuellen Songs oder wahre Klassiker gibts da nur noch am Morgen oder am Abend zu sehen.Und die sind dann durch Klingeltonwerbung und Programmhinweise voneinander getrennt.VJs sind arbeitslose Moderatoren geworden,die sich von Privatsendern bei einem Dinner mit anderen namenlosen Bekanntheiten das letzte weiße Hemd mit verkochtem Rinderbraten bekleckern und sich auf Kosten anderer mit billigen Merlot die Lichter ausschießen.Das Musikvideo hingegen ist scheint lebendiger als in Michael Jacksons kreativster Phase zu sein.Es werden zwar keine 7 Millionen Dollar mehr für die Clips ausgegeben,aber die Filmemacher greifen auf die neuesten Techniken zurück und schrecken auch vor Intertextualität nicht zurück.Im Jahre 2010 hat man bereits den genügend zeitlichen Abstand zum Medium Musikvideo,sodass man damit bestens umgehen kann,in seiner Reminiszens.

Die sowieso gerade absolute Über-Band Arcade Fire haben unter der Regie von Chris Milk das großartigste Musikvideo abgedreht.Milk hat schon für kanye West fantastische Clips abgeliefert.Hier spielt der Zuschauer nämlich die Hauptrolle.Via Google Earth und Google Street View wird man mit auf die Reise zu seinem Elternhaus genommen.Das sollte man auf keinen Fall verpassen.Video killed the radio star und das Internet rettet den Musikclip.
Den ganz persönlichen Clip,rund um den Ort,an dem man aufgewachsen ist und damals die ersten Videoclips bestaunt hat gibts hier.

Samstag, 27. November 2010

Blumenkinder

"Da hör ich mir lieber Weltverbesserer- Reden an, als dieses Selbstmitleid hier. Sich einzureden, Pauschalreisen hätten irgendwas mit Erfolg und Ruhm zu tun soll dich wohl trösten. So denkste, du kannst froh sein, da nicht mitmischen zu müssen.
Geh Blumen pflücken!"
( Anonym )


Mad Men

Neben der Meldung über das Ende des wöchentlichen Flohmarkts in der Weststadt hielt das tägliche Gießener Käseblatt noch weitere Aufreger bereit.Nämlich ein Paradebeispiel dafür,wie man es NICHT machen sollte mit der Werbung.
Das blasse Mädchen trägt nich nur billigen Pelz vor einem kleinstädtischen Graffiti,sie beißt sich auch vor lauter _______ noch ihre schiefen Schneidezähne an dem Lenker eines BMX Bikes aus.Gemeint ist nicht etwa der neue Clip eines Potsdamer Prügelrappers,sondern eine Werbeanzeige.Es geht um "bewegten Schmuck".Schmuck allerdings ist auf dem Foto keiner zu sehen.Der 3 Zeiler darunter lässt garantiert kein Auge trocken.Für die älteren Kunden oder die langsam aussterbenden Anhänger von "bewegtem Schmuck" werden sogar die Fremdwörter "bikes" sowie sich das darauf reimen sollende "pipes" in der Fußnote liebevoll erläutert.Das regt nicht die Kauflust an,vielmehr den Würgereflex.Diese Werbung ist tatsächlich- Yipiiie (3 x i)- zum Schreien und fliegt nun direkt über die "pipe" zum Müll.

Freitag, 26. November 2010

2009

"Ok,this is so last year".Mag ja sein.Hier läuft aber trotzdem einer der Tracks des letzten Jahres.Paul Kalkbrenner,der nichts als remixt,remixt und remixt ist sicher ebenfalls "so five minutes ago".Nichtsdestotrotz gibt es dazu endlich ein Video zu bestaunen.

Arbeitsraum

( Sonntag, 28. November 2010. 11 Uhr 30. Kunsthalle Gießen. Berliner Platz )

Abuse


Was hat man auf diese Gelände nicht schon alles gesehen,gehört und gefühlt.52 mal im Jahr taucht dort Verborgenes,Vergessenes und scheinbar Wertloses aus Umzugskartons und Wäschekörben auf.Ende des Sommers hat man selbst dort gehockt,nach dem letzten Open Air Rave des Jahres,um obsoletes Hab und Gut loszuwerden.Völligst zerstört und ebenso euphorisiert von der letzten durchtanzten Nacht wartete man in Kälte und Dunkelheit auf die ersten Käufer.Von den Händern eiskalt über den wackeligen Tisch gezogen.Nach durchzechten Nächten ließ man die noch schlafende Stadt hinter sich und schleppte sich geduckt im Nebel über den Platz,um sich dann am gleichen Abend,nach tiefem Schlaf,über die nutzlosen Funde lustig zu machen.Ausgeschlafen und voller Tatendrang begann das Wochenende mit dem Ritt ans andere Ende der Stadt um neue Geschichten zu finden.Wenn die Sonne hoch oben über dem schottrigen Platz steht und schon richtung See zeigt,gibt es keinen heißeren Ort in Gießen.Nur knapp entging man im Herbst einer Anzeige der Hehlerei als man ein Fahrrad fand,das dann Minuten später dem ehemaligen Besitzer über den Weg rollte und sich als gestohlen herausstellte.All diese Geschichten finden nun ihr Ende,denn die Tage des Flohmarktes auf der Ecke Heuchelheimer/Rodheimer Straße sind gezählt.Ein Nutzungskonzept der Stadt sieht den Bau eines Hotels vor.Wem das alles allerdings nutzen solll,steht wohl in den Sternen!

Donnerstag, 25. November 2010

Mittwoch, 24. November 2010

Déjà Parti


Will man die Welt verändern,hat das nichts mit Zeit zu tun.Die Welt wollte man nie verändern,schon gar nicht retten.Sowas schmiert man sich,wenn überhaupt,in jungen Jahren auf die Fahnen.Sturm und Drang sind längst vorbei.Zum Glück hat man auch noch nie wirklich Menschen kennengelernt,die die Welt verändern wollten.Es kann so anstrengend sein,naiven Rettern zuzuhören.Das Ende naht ja doch nie.Ein Haufen Flugblätter macht noch keine Revolution.Hauptsache,her mit dem schönen Leben.Zurück zu dem schönen Leben,vielmehr.Oft flieht man sich in Fotos vergangener,manchmal goldener Zeiten hinein anstatt sich mit dem Jetzt zu beschäftigen oder Gedanken über das,was kommt zu machen.Während man also selbst auf dem Fleck tritt und nicht von der Stelle kommt,sieht man die Altersgenossen zielstrebig und voller Disziplin davonziehen.Ohne es tatsächlich zu merken,kam man von der Überholspur ab und kam auf dem Standstreifen zum Stehen.Von dort aus schaut man nun dem Rennen zu.Anteilnahmslos.Die Helden aus dem gleichen Jahrgang streben nach Ruhm,Erfolg und Pauschalreisen,man selbst beschäftigt sich stattdessen mit kurzlebigeren Annehmlichkeiten.Demnach ist es nun ein Glück,so oft betrunken zu sein,sonst würde man stattdessen ja bloß heulen.

Dienstag, 23. November 2010

Maxibar

Ohne passendes Glas macht alles nur halb soviel Spaß. (Truman Capote)
via

Montag, 22. November 2010

( Brandt Brauer Frick )

Palm Springs

Eigentlich sind Palmen in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet.Gießen's Pflaster ist seit dem Wochenende übersät mit einem Palmengewächs,das sicher selbst in brasilianischen Wäldern mehr als nur Schulterzucken und Augenreiben auslösen würde.
Kleine orangefarbene Palmen zieren die Gehwege der Stadt.Sie spenden kein Schatten,auch weil sich die Sonne nich mehr zeigt.Vielleicht sollen sie aber trotzdem oder gerade deshalb das Gefühl von Urlaub vermitteln.Das für Palmen ganz untypische Datum 15.12. gibt dabei weitere Rätsel auf,nicht nur den Freunden der Botanik.
So sieht also u.a. Street Art in der größten Kleinstadt der Republik aus:

(Heißes Pflaster.Gießen,Ludwigstraße)

Sonntag, 21. November 2010

Somewhere

Der schwarze Rennwagen dreht Runde im Nichts.Weit und breit nichts.Ab der 3. oder 4. Runde und dem Dröhnen des Motors muss man schmunzeln.Das Leben des erfolgreichen Hollywood Schauspielers dreht sich also um ein großes Nichts.Die Zeit,die er auf seiner Suite oder im Foyer des Chateau Marmont verbringt,rinnt ihm wie weißer Sand durch die Finger.Der Zerfall lässt sich weder durch Partys,noch mit italienischen Rennwagen aufhalten.Sich ständig an der Oberfläche kratzend,stößt er auf nichts Neues.
Erst seine elfjährige Tochter füllt die klaffende Leere in seinem Leben zwischen Roomservice,Lapdance und Whiskey.Völligst überfordert in der Rolle des Vaters findet sich der begehrte Filmstar nur schwer neben seiner Tochter zurecht.Doch nachdem die anfänglichen Berührungsängste abgelegt sind,ist schnell klar,dass die Zeit beiden gut tut.Seine Augen leuchten und die Gesichtszüge sind schon weniger hart.Diesem Paar,indem sie sich rührend um ihn kümmert,will man nun stundenlang dabei zusehen,wie sie das leicht,unbekümmerte,schöne Leben genießen.Doch damit werden Entscheidungen und Verantwortung letztendlich nur davongeschoben.
Man weiß,dass man irgendwo hin muss,dass sich was ändern muss.Man weiß eben nur noch nicht was!
(Sofia Coppola.Somewhere.Derzeit in den deutschen Kinos)

Freitag, 19. November 2010

T.G.I.F.


Thank God it's Friday.Der Campus ist Freitag mittags wie leergefegt.Die mürrischen Blaukittel haben schon mit ihren rollenden Cleaningstations alles davongekehrt.Trotzdem rauscht dann und wann ein Ballen alter vergilbter Flyer vorbei.Der erinnert dann in unwiderstehlicher Manier an all die Demos gegen Bildung.Richtig,hauptsache immer dagegen,immer und überall dagegen.Brennpunkte also wohin das taube Auge blickt.Sind die Papierballen alter schreiender Flyer erstmal vorbeigepoltert,droht bereits das nächste Unheil.Aus der Ferne knattern schon die Gummirollen der Reisetaschen und Trolleys.Ganz schön spät dran.Für gewöhnlich haut der Heimscheißer doch donnerstags nach dem letzten Seminar ab.Die wildgemusterte Reisetasche,einst als Prämie von Sportscheck erhalten,wird also hastig über die Flure gezogen.Zwischen Reisverschluss und Trageschnallen ist das Lieblingskuschelkissen eingequetscht.Thank God it's Friday,es geht also endlich wieder nach hause.Es wimmelt richtig vor all den Gran-Canaria-braun-gepuderten Homecoming Queens.Woche für Woche das immer gleiche Hin und Zurück.Willkommen in der Welt des Heavy Jet-Set.