Mittwoch, 30. März 2011

Djitó. the ocean and the night.

Mit „the ocean and the night“ erscheint dieser Tage die bereits 6. Veröffentlichung des begnadeten Nachwuchskünstlers Djitó. Wobei hier vom Nachwuchs eigentlich schon gar nicht mehr zu sprechen ist, schaut man wie er auf eine so ereignisreiche und jahrelange Karriere zurück. In den vergangenen Jahren hat der junge Singer / Songwriter mit unzähligen Bands und Projekten schon mehr als 70 Titel aufgenommen und eingespielt.
Aus seinen Fehlern kann man nur wachsen. So glaubt er, dass jede Fehlentscheidung auch ihren Sinn hat und so stets zu neuen Wegen führt. Neue Wege haben sich dem Künstler Djitó viele offenbart in den letzten Jahren. Seinem Debut als Soloartist hört man deutlich an, dass er auf all den musikalischen Ausflügen und seiner Vergangenheit eine Menge mitgenommen und gelernt hat. Gleichwohl man sagen muss, dass ihm das Gespür für die Melodie in seinem sehr musikantischen und musikalischen Elternhaus wohl in die Wiege gelegt wurde.
Früh hat er aber auch schon begonnen sich neben der Musik auch in der Literatur zu verlieren. An dem „Steppenwolf“ von Hermann Hesse kommt man als gedankenverlorener Tagträumer nicht vorbei. So wundert es nicht weiter, dass Harry Haller aus Hesses Meisterwerk zu seinen Lieblingsgestalten zählt. Djitó selbst bewegt sich – nicht nur als Ausnahmekünstler – zwischen zwei Welten.
In der rauen Wirklichkeit, die zwischen Musikstudio und beruflicher Karriere auch nicht immer leicht ist, gehört neben den musikalischen Vorbildern wie Thom Yorke und Omar R. Lopez vor allem sein älterer Bruder, der in allem einfach früher und besser war zu seinen ganz persönlichen Helden. Süß. Doch erklärt das auch die zum Teil rührenden, ruhigen Balladen.
Auch wenn ihm dafür eigentlich kaum Zeit bleibt, schafft er es sich gekonnt in Szene zu setzen, somit sein künstlerisches Schaffen perfekt zu vermarkten.
Dennoch ist ihm bei seiner Musik wichtig, dass es um ehrliche Musik geht, ausleben will er damit seine Leidenschaft. Da er keinen kommerziellen Erfolg anvisiert, gibt es alles von ihm zum kostenlosen Download oder zu den Produktionskosten.
Da Djitó gerne Herr über die Dinge und nun mal auch über seine Sinne ist, schwört er dem Rauchen und Alkohol ab. Tja, wirklich schade, dass die Tage der Beatles und von Johnny Cash schon vorbei sind. Grüner Tee fließt hier anstelle von Whiskey und anstatt zur Afterhour geht’s an Sportgeräte oder zum Joggen. Tatsächlich scheint es manchmal so, als stehe man einer Art Maschine gegenüber. Doch dann, all sein Gefühl steckt in seiner Musik.
Das Album „the ocean and the night“ nimmt ganz eindeutig Bezug zu dem Gedicht „Nachts auf Hoher See“ von Hermann Hesse, dabei erzählt hier jeder Song eine eigene kleine musikalische Geschichte, inder es um das Gewesene geht. Das Gedicht von Hessen hat für den Künstler einen wichtigen, ganz persönlichen Wert. Was liegt hinter uns? Djitó nimmt uns mit auf eine Reise durch seine letzten Jahre. Die Platte funktioniert als klarer, harter Schnitt und sagt ebenso laut „Dankeschön“ an alldas, was er erleben durfte. Djitó hinterfragt seine Vergangenheit und hat dadurch mit diesem Album ein Symbol geschaffen für seine Freunde, das Vergessen und die Enttäuschungen der zurückliegenden Jahre. Mit einem weiten Blick in die unendlichen Weiten der Zeit, das Album im Ohr, wird doch klar, die Gegenwart ist das, was zählt. Und das Hier und Heute ist allerbestens.

DjitóThe Ocean & The Night : recorded january – march 2011 mixed & mastered by oliver fietz vocals: who‘s themom?! philipp martin [create.use.shatter] andré stöbe [von drakus] lisa hölzemann & djitó guitar, piano & EFX by djitó / synth by oliver fietz / percussions by max weigerding produced by djitó

Montag, 21. März 2011

Get Up

"Für die Verlagerung des Hafen 2 ans West-Ende des Hafens! Den Anspruch "Kreativstandort Offenbach" mit der Wirklichkeit in Einklang bringen!
Hier ist der Erst-Aufruf zur Demonstration und Kundgebung am 29. Mai. Dieser Aufruf geht derzeit an Kultur-Initiativen, Einzelpersonen und die Offenbacher Parteien. Die Unterzeichner dieses Textes werden gemeinsam... zur Demonstration aufrufen. Der gemeinsame Aufruf mit der Nennung der Unterzeichner wird am kommenden Donnerstag um 17 Uhr veröffentlicht.
Wenn Du/ Ihr/ Sie unterzeichnen möchtet, schickt bitte bis Donnerstag 15 Uhr eine entsprechende e-mail an kontakt@hafen2.net
Wir freuen uns sowohl über Einzelpersonen als auch Gruppen, Vereine, Initiativen, Parteien und und und. Das Unterzeichnen des Aufrufs verpflichtet zu nichts - wir tragen einzig und allein den Namen in die Liste der Unterzeichner ein, die unter dem Aufruf stehen wird.

"Für die Verlagerung des Hafen 2 ans West-Ende des Hafens! Den Anspruch "Kreativstandort Offenbach" mit der Wirklichkeit in Einklang bringen!
Hafen 2 ist als vielfältiges Kulturzentrum aus dem Hafen nicht mehr wegzudenken. Er verleiht der allseitigen Proklamation Offenbachs und des neuen Stadtteils als Kreativstandort eine reale Entsprechung. Wir fordern den Magistrat der Stadt Offenbach auf, dem vor einem Jahr von Mainviertel GmbH & Co. KG und suesswasser e.V. vorgelegten Umzugsplan auf das Gelände am West-Ende des Hafens zwischen Messeparkplatz und Wiking-Tennisplätzen zu zustimmen. Nur dort ist eine dauerhafte Lösung erkennbar. Die veranschlagten Baukosten mögen auf die Möglichkeit ihrer Reduzierung hin überprüft werden, notfalls zunächst ein Teilbau realisiert werden.
Wir fordern von der Offenbacher Politik ein Bewusstsein dafür ein, dass bildende Kunst als unverzichtbarer Bestandteil einer Stadt-Gesellschaft nicht zum Nulltarif zu haben ist. Kunst- und Kulturinitiativen sind nicht allein städtische Marketing-Instrumente sondern tragen dazu bei, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung nach Inspiration, Bildung und sozialer Balance zu decken. Da die Stadt Offenbach dieses Kulturschaffen als Alleinstellungsmerkmal und Vermarktungsmittel intensiv nutzt, muss sie bereit sein, dementsprechend zu investieren."

( via )

Sonntag, 20. März 2011

Blow


( via )

Freitag, 18. März 2011

Samstagabendprogramm

Die beiden Universalgenies Julia Blawert und Robert Groos laden alle (Un)interessierten morgen abend ab 20 Uhr nach Frankfurt ins LAB ein,um eine einmalige multimediale Rauminstallation zu begehen.Julia Blawert,die den meisten vom Rauschhaus bekannt sein dürfte beginnt hiermit ihre Reihe,inder sie sich mit dem Zusammenhang von Film,Fotografie und Malerei auseinandersetzt.Wo liegen die Schnittstellen,wo finden sich unüberbrückbare Unterschiede?Zusammen mit Robert Groos,der neben der Malerei auch als Sänger der Band Am Leben Forbei begeistert,geht sie nun morgen ab 20 Uhr auf die Suche nach Berührungen von Malerei und Film.
Der Eintritt ist - natürlich - frei!

Montag, 14. März 2011

Ja,bitte!


Mit bundesweiten Mahnwachen kann sich heute jeder bewusster und besorgter Erdenbewohner für einen Atomausstieg stark machen.In Gießen kann man ab 18 Uhr am Berliner Platz seinen Unmut über die absurde und gefährliche Lage demonstrieren!

Dienstag, 8. März 2011

Montag, 7. März 2011

Lesen!

Ich bin wahrscheinlich ein Vakuum, angefüllt mit den Leuten, mit denen ich gerade zusammen bin.
(Jonathan Lethem.Chronic City)

Sonntag, 6. März 2011

Animal Farm

Eine britische Beratungsfirma ermittelt jährlich eine Rangliste der weltweit lebenswertesten Städte.Man höre und staune,auch in diesem Jahr taucht hier Gießen nicht auf.Doch dabei sieht sich der Gießener Bewohner den Problemen der anderen Städter in keinster Weise ausgesetzt.Als Sieger der 140 verglichenen Metropolen ging wie auch schon in den Jahren zuvor Vancouver hervor.Im kanadischen Vancouver lebt es sich also noch viel schöner und angenehmer als in Wien oder Melbourne.Natürlich bewirkt ein solches Ranking einen massiven Anstieg der Besucherzahlen auf die Städte und deren beliebten Sehenswürdigkeiten.Hunderttausenden Touristen werden die prämierten Metropolen stürmen,um ein beträchtliches Stück von dem ausgezeichneten,hohen Lebenswert abzubekommen.Die Bewohner der jeweiligen glücklichen Stadt also werden überrant von den neugierigen,reiselustigen Massen.
In Gießen hingegen wird man die meiste Zeit in Ruhe gelassen.Das allein sollte doch schon einen extrem hohen Lebenswert zur Folge haben.Problemlos kann man durch die Straßen ziehen ohne auch nur ein einziges Mal nach dem Weg gefragt zu werden.In Gießen bleibt man unter sich.Es sei denn Dinosaurier stellen sich in der Innenstadt auf und ziehen alles und jeden an,der sich zwischen Kindergarten - und Seniorenheimgruppen für ausgestopfte Pappmachéfiguren begeistern kann.Ebenso beinahe totgetrampelt wie die Gießener von Dinosaurieren und Hobbyarchäologen sehen sich momentan die Berliner.Die deutsche Haupstadt - jung,sexy und kreativ - lockt jährlich den (ost)europäischen Easy-Jet Set an und hat nun genug.Berlin will kein Freizeitpark mehr sein.Auch hier lässt sich eine Parallele zum Herzen Mittelhessens ziehen.Besonders der Kiez rund um die Ludwigstraße wird zur Zeit von betrunkenen Narren besetzt.Die Besoffenen benehmen sich hier noch schlechter als zu Hause.
Bricht der Tourismusstrom also weiterhin so über die (Haupt)stadt hinein,ist es bald vorbei mit der Lebensqualität.

Freitag, 4. März 2011

À La Campagne

Inga Wagner ist leider erkrankt und deshalb muss das heutige Intermezzo kurzfristig abgesagt werden.Es wird um Entschuldigung gebeten!
Nichtsdestotrotz,allen ein sonniges Wochenende.

Mittwoch, 2. März 2011

Gießen Entdecken

Gestern war in einem der Gießener Flugblätter zu lesen,dass die Plockstraße demnächst eine weitere gastronomische Stätte beherbergen darf.Im Mittelpunkt werden dort edle Weine stehen.Edle Weine vertragen sich natürlich allerbestens mit teuren Haarschnitten,italienischem Innendesign,Frankfurter Kränzen und nem Gläschen Aperol (Aperol-Spritz).Heute schrieb dann sogar schon von einem "südländischen Flair" der durch die Plockstraße weht.Auch wenn dann mal die Bäume -und selbst die sind totchic in der Plockstraße- untereinander verkabelt sein mögen,um sie zu "illuminieren",wird wohl den Stadtplanern und Verantwortlichen noch immer kein Licht aufgehen.Muss man denn ausgerechnet in das "Quartier mit Flair und Lebensstil" noch mehr Gelder pumpen?Wahlkampf hin oder her.Gießen ist übersät mit Bausünden,Fehlinvestitionen und peinlichen Denkmälern,von den jeweiligen Bauherren unterschiedlicher politischer Farbe eigens inszeniert.
Gießen gilt dennoch laut giessen-entdecken.de als die unangefochetene Einkaufsmetropole Nr.1 in Mittelhessen.Seinen Augen traut man kaum beim Lesen dieser Zeilen.Die PR- und Marketing Agentur,die für diesen Auftritt verantwortlich ist,hat wirklich allerbeste Arbeit geleistet und versteht -im Gegensatz zu den Damen und Herren am Berliner Platz- was von ihrem Beruf.Hier ist die Rede von 4 Quartieren,die Gießen interessant und einmalig machen.Tatsächlich aber ist Gießens Innenstadt weder kultiviert,noch entspannt.Sattdessen liegen dort ca. 450 Meter als apokalyptischer Boulevard.

Ausgehtipps Zum Wochenende

Endlich.Bevor am 26.März eine neue Ausstellung im Neuen Kunstverein eröffnet wird,nutzt man Zeit und Raum als 'Wartezone'.Fortan wird die Dauer zwischen 2 Ausstellungen im Kiosk des Neuen Kunstvereins mit kleinen künstlerischen Zwischenspielen regionaler Künstler verschiedener Kategorien überbrückt.Intermezzo.Starten wird diese Intermezzo-Serie am Freitag,den 4.März Inga Wagner,die einigen u.a. vom Rauschhaus (1),Exkurs 2010 oder der Theatermaschine bekannt sein dürfte,mit ihrer Installation "Wartezone".Wer also wissen will,was sich hinter der Kühlschranktür verbirgt,kommt um 19 Uhr zum Neuen Kunstverein Gießen (Ecke Licher Str./Nahrungsberg)

Wer bis jetzt noch keinen Grund zu feiern hatte,der sollte aber spätestens nach dem Intermezzo Bock zu feiern bekommen haben.Und wenn sich schon mal Gründe und Böcke zusammenfinden,so kann das ja nur eine Feier werden.Bock auf Grund zu feiern haben an diesem Abend die beiden Bands "Am Leben Forbei" und "Van Lui" sowie der DJ Funkmaster Felix.Ab 21 Uhr spielen "Am Leben Forbei" und "Van Lui" im Café Amélie.Anschließend heizt dann DJ Funkmaster Felix bis in die frühen Morgenstunden ein und alle tanzen mit höchster Energie zu Disco.
Bon week-end.

Dienstag, 1. März 2011

Colorblind

Man sollte seine Stadt nicht den braunen Horden überlassen heißt es im sozialen Netzwerk.Hier organisiert sich im neuen Zeitalter die Revolution.In jedem Herzen scheint eine zu stecken.Schon jetzt wird fleißig für das bunte Fest gegen die Nazis geworben.Gut 4 Monate vor dem Aufmarsch der rechtsextremen NPD zählt die " Veranstaltung " schon 450 Zusagen.Wobei man hier ganz deutlich Abstriche machen muss,da viele der " Teilnehmer " sich schon jetzt für ihr Fehlen,begründet mit Examensprüfungen oder Thailandrucksackreisen,entschuldigen.Gleichzeitig aber beteuern,wie gerne sie doch für die gute Sache eingeständen wären.Dann halt beim nächsten Mal,versprochen.Schade Schokolade ( oh,die is ja braun ).Na,Schade Marmelade ( garantiert rot ).
Aufmärsche wie dieser am 16. Juli durch die Gießener Innenstadt sind nur mit bürgerlichem Engagement und Zivilcourage zu bekämpfen.Die Versammlungsfreiheit gilt auch hier,sodaß Neonazis ebenfalls demonstrieren dürfen.
Einer der " Teilnehmer " behauptet sogar,in Gießen noch nie einen Nazi gesehen zu haben.Genau,wie sehen denn die Nazis mittlerweile aus?Oft hat man sich schon geirrt.Der bullige,finsterreinschauende Glatzkopf,dessen enggeschnürte Springerstiefel gerne mal auf Fremde eintreten ist nämlich einer der linken Zecken,wohnt noch bei Mutti und isst natürlich nur vegan,auch wenn er ausschaut wie der Metzgerssohn aus der Dorfmitte.
Überraschend verlief der tägliche Poll,den eine der beiden lokalen Käseblätter an die Leser richtet.Auf die Frage,ob man sich dem Straßenfest zum Protest gegen die geplante Nazi Demo anschließe antworteten nur 40,8 % mit JA und für ein NEIN entschieden sich ganzen 50 %.
Trägt man in Gießen etwa die politisch rosa-rote Brille?