Dienstag, 30. November 2010

Montag, 29. November 2010

Who Is Who

In dem Foto zeigt sich das Leben voll Intensität und Melancholie.Die Aufnahme der epochalen Landschaft und das eigentliche Motiv in den vorderen Hintergrund gedrängt erinnerte sofort an Jürgen Teller.Jürgen Teller?Mais non.

Friendship

Vielleicht liegt es daran,dass in den eigenen 4 Wänden seit einer Woche ein Chaos herrscht und man auf einer Großbaustelle lebt.Für mindestens eine weitere Woche marschieren morgens pünktlich um 8h30min das Handwerkerduo an,um ein neues Badezimmer zu erschaffen.Also ist man gezwungen zum Duschen in die Lahn zu springen,das Freibad hat ja schon geschlossen.Um die Wohnung dann nach Ende der Bauarbeiten von der zentimeterdicken Staubschicht zu befreien,muss man sich wohl oder übel bis unter die Zähne bewaffnen.Mit einem Hochdruckreiniger.
Oder es hat damit zutun,dass man Wohnen als Prozess versteht und nicht als Statue.Umsehen,mitnehmen,einsammeln und dann zu Hause austauschen.Und trotzdem kommt man dabei an,irgendwann.Jetzt wo es draußen schneit,versucht man,es hier drinnen möglichst angenehm und gemütlich zu haben,denn die Tage draußen im Straßencafé sind erstmal gezählt.Ideen für ein schöneres Wohnen,ob Winter oder Sommer findet man bei "freundevonfreunden".Das alles ist weniger prätentiös als zum Beispiel Besuche die Hochglanzmagazine hin und wieder superskinny Starlettes abstatten.Es zeigt,wie eine kreative Stadt lebt.Selbst zu Hause,fast ausschließlich im Einheitslook.In kurzen Interviews lernt man die in deren Heim und/oder Arbeitsplatz besuchten Künstler und Kreativen ebenso kennen wie durch die Bilder der jeweiligen Domizile."freundevonfreunden" macht einfach Freude.

Rolling In The Deep

Sonntag, 28. November 2010

Eyes On

Das Musikfernsehen ist schon lange tot.Clips zu aktuellen Songs oder wahre Klassiker gibts da nur noch am Morgen oder am Abend zu sehen.Und die sind dann durch Klingeltonwerbung und Programmhinweise voneinander getrennt.VJs sind arbeitslose Moderatoren geworden,die sich von Privatsendern bei einem Dinner mit anderen namenlosen Bekanntheiten das letzte weiße Hemd mit verkochtem Rinderbraten bekleckern und sich auf Kosten anderer mit billigen Merlot die Lichter ausschießen.Das Musikvideo hingegen ist scheint lebendiger als in Michael Jacksons kreativster Phase zu sein.Es werden zwar keine 7 Millionen Dollar mehr für die Clips ausgegeben,aber die Filmemacher greifen auf die neuesten Techniken zurück und schrecken auch vor Intertextualität nicht zurück.Im Jahre 2010 hat man bereits den genügend zeitlichen Abstand zum Medium Musikvideo,sodass man damit bestens umgehen kann,in seiner Reminiszens.

Die sowieso gerade absolute Über-Band Arcade Fire haben unter der Regie von Chris Milk das großartigste Musikvideo abgedreht.Milk hat schon für kanye West fantastische Clips abgeliefert.Hier spielt der Zuschauer nämlich die Hauptrolle.Via Google Earth und Google Street View wird man mit auf die Reise zu seinem Elternhaus genommen.Das sollte man auf keinen Fall verpassen.Video killed the radio star und das Internet rettet den Musikclip.
Den ganz persönlichen Clip,rund um den Ort,an dem man aufgewachsen ist und damals die ersten Videoclips bestaunt hat gibts hier.

Samstag, 27. November 2010

Blumenkinder

"Da hör ich mir lieber Weltverbesserer- Reden an, als dieses Selbstmitleid hier. Sich einzureden, Pauschalreisen hätten irgendwas mit Erfolg und Ruhm zu tun soll dich wohl trösten. So denkste, du kannst froh sein, da nicht mitmischen zu müssen.
Geh Blumen pflücken!"
( Anonym )


Mad Men

Neben der Meldung über das Ende des wöchentlichen Flohmarkts in der Weststadt hielt das tägliche Gießener Käseblatt noch weitere Aufreger bereit.Nämlich ein Paradebeispiel dafür,wie man es NICHT machen sollte mit der Werbung.
Das blasse Mädchen trägt nich nur billigen Pelz vor einem kleinstädtischen Graffiti,sie beißt sich auch vor lauter _______ noch ihre schiefen Schneidezähne an dem Lenker eines BMX Bikes aus.Gemeint ist nicht etwa der neue Clip eines Potsdamer Prügelrappers,sondern eine Werbeanzeige.Es geht um "bewegten Schmuck".Schmuck allerdings ist auf dem Foto keiner zu sehen.Der 3 Zeiler darunter lässt garantiert kein Auge trocken.Für die älteren Kunden oder die langsam aussterbenden Anhänger von "bewegtem Schmuck" werden sogar die Fremdwörter "bikes" sowie sich das darauf reimen sollende "pipes" in der Fußnote liebevoll erläutert.Das regt nicht die Kauflust an,vielmehr den Würgereflex.Diese Werbung ist tatsächlich- Yipiiie (3 x i)- zum Schreien und fliegt nun direkt über die "pipe" zum Müll.

Freitag, 26. November 2010

2009

"Ok,this is so last year".Mag ja sein.Hier läuft aber trotzdem einer der Tracks des letzten Jahres.Paul Kalkbrenner,der nichts als remixt,remixt und remixt ist sicher ebenfalls "so five minutes ago".Nichtsdestotrotz gibt es dazu endlich ein Video zu bestaunen.

Arbeitsraum

( Sonntag, 28. November 2010. 11 Uhr 30. Kunsthalle Gießen. Berliner Platz )

Abuse


Was hat man auf diese Gelände nicht schon alles gesehen,gehört und gefühlt.52 mal im Jahr taucht dort Verborgenes,Vergessenes und scheinbar Wertloses aus Umzugskartons und Wäschekörben auf.Ende des Sommers hat man selbst dort gehockt,nach dem letzten Open Air Rave des Jahres,um obsoletes Hab und Gut loszuwerden.Völligst zerstört und ebenso euphorisiert von der letzten durchtanzten Nacht wartete man in Kälte und Dunkelheit auf die ersten Käufer.Von den Händern eiskalt über den wackeligen Tisch gezogen.Nach durchzechten Nächten ließ man die noch schlafende Stadt hinter sich und schleppte sich geduckt im Nebel über den Platz,um sich dann am gleichen Abend,nach tiefem Schlaf,über die nutzlosen Funde lustig zu machen.Ausgeschlafen und voller Tatendrang begann das Wochenende mit dem Ritt ans andere Ende der Stadt um neue Geschichten zu finden.Wenn die Sonne hoch oben über dem schottrigen Platz steht und schon richtung See zeigt,gibt es keinen heißeren Ort in Gießen.Nur knapp entging man im Herbst einer Anzeige der Hehlerei als man ein Fahrrad fand,das dann Minuten später dem ehemaligen Besitzer über den Weg rollte und sich als gestohlen herausstellte.All diese Geschichten finden nun ihr Ende,denn die Tage des Flohmarktes auf der Ecke Heuchelheimer/Rodheimer Straße sind gezählt.Ein Nutzungskonzept der Stadt sieht den Bau eines Hotels vor.Wem das alles allerdings nutzen solll,steht wohl in den Sternen!

Donnerstag, 25. November 2010

Mittwoch, 24. November 2010

Déjà Parti


Will man die Welt verändern,hat das nichts mit Zeit zu tun.Die Welt wollte man nie verändern,schon gar nicht retten.Sowas schmiert man sich,wenn überhaupt,in jungen Jahren auf die Fahnen.Sturm und Drang sind längst vorbei.Zum Glück hat man auch noch nie wirklich Menschen kennengelernt,die die Welt verändern wollten.Es kann so anstrengend sein,naiven Rettern zuzuhören.Das Ende naht ja doch nie.Ein Haufen Flugblätter macht noch keine Revolution.Hauptsache,her mit dem schönen Leben.Zurück zu dem schönen Leben,vielmehr.Oft flieht man sich in Fotos vergangener,manchmal goldener Zeiten hinein anstatt sich mit dem Jetzt zu beschäftigen oder Gedanken über das,was kommt zu machen.Während man also selbst auf dem Fleck tritt und nicht von der Stelle kommt,sieht man die Altersgenossen zielstrebig und voller Disziplin davonziehen.Ohne es tatsächlich zu merken,kam man von der Überholspur ab und kam auf dem Standstreifen zum Stehen.Von dort aus schaut man nun dem Rennen zu.Anteilnahmslos.Die Helden aus dem gleichen Jahrgang streben nach Ruhm,Erfolg und Pauschalreisen,man selbst beschäftigt sich stattdessen mit kurzlebigeren Annehmlichkeiten.Demnach ist es nun ein Glück,so oft betrunken zu sein,sonst würde man stattdessen ja bloß heulen.

Dienstag, 23. November 2010

Maxibar

Ohne passendes Glas macht alles nur halb soviel Spaß. (Truman Capote)
via

Montag, 22. November 2010

( Brandt Brauer Frick )

Palm Springs

Eigentlich sind Palmen in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet.Gießen's Pflaster ist seit dem Wochenende übersät mit einem Palmengewächs,das sicher selbst in brasilianischen Wäldern mehr als nur Schulterzucken und Augenreiben auslösen würde.
Kleine orangefarbene Palmen zieren die Gehwege der Stadt.Sie spenden kein Schatten,auch weil sich die Sonne nich mehr zeigt.Vielleicht sollen sie aber trotzdem oder gerade deshalb das Gefühl von Urlaub vermitteln.Das für Palmen ganz untypische Datum 15.12. gibt dabei weitere Rätsel auf,nicht nur den Freunden der Botanik.
So sieht also u.a. Street Art in der größten Kleinstadt der Republik aus:

(Heißes Pflaster.Gießen,Ludwigstraße)

Sonntag, 21. November 2010

Somewhere

Der schwarze Rennwagen dreht Runde im Nichts.Weit und breit nichts.Ab der 3. oder 4. Runde und dem Dröhnen des Motors muss man schmunzeln.Das Leben des erfolgreichen Hollywood Schauspielers dreht sich also um ein großes Nichts.Die Zeit,die er auf seiner Suite oder im Foyer des Chateau Marmont verbringt,rinnt ihm wie weißer Sand durch die Finger.Der Zerfall lässt sich weder durch Partys,noch mit italienischen Rennwagen aufhalten.Sich ständig an der Oberfläche kratzend,stößt er auf nichts Neues.
Erst seine elfjährige Tochter füllt die klaffende Leere in seinem Leben zwischen Roomservice,Lapdance und Whiskey.Völligst überfordert in der Rolle des Vaters findet sich der begehrte Filmstar nur schwer neben seiner Tochter zurecht.Doch nachdem die anfänglichen Berührungsängste abgelegt sind,ist schnell klar,dass die Zeit beiden gut tut.Seine Augen leuchten und die Gesichtszüge sind schon weniger hart.Diesem Paar,indem sie sich rührend um ihn kümmert,will man nun stundenlang dabei zusehen,wie sie das leicht,unbekümmerte,schöne Leben genießen.Doch damit werden Entscheidungen und Verantwortung letztendlich nur davongeschoben.
Man weiß,dass man irgendwo hin muss,dass sich was ändern muss.Man weiß eben nur noch nicht was!
(Sofia Coppola.Somewhere.Derzeit in den deutschen Kinos)

Freitag, 19. November 2010

T.G.I.F.


Thank God it's Friday.Der Campus ist Freitag mittags wie leergefegt.Die mürrischen Blaukittel haben schon mit ihren rollenden Cleaningstations alles davongekehrt.Trotzdem rauscht dann und wann ein Ballen alter vergilbter Flyer vorbei.Der erinnert dann in unwiderstehlicher Manier an all die Demos gegen Bildung.Richtig,hauptsache immer dagegen,immer und überall dagegen.Brennpunkte also wohin das taube Auge blickt.Sind die Papierballen alter schreiender Flyer erstmal vorbeigepoltert,droht bereits das nächste Unheil.Aus der Ferne knattern schon die Gummirollen der Reisetaschen und Trolleys.Ganz schön spät dran.Für gewöhnlich haut der Heimscheißer doch donnerstags nach dem letzten Seminar ab.Die wildgemusterte Reisetasche,einst als Prämie von Sportscheck erhalten,wird also hastig über die Flure gezogen.Zwischen Reisverschluss und Trageschnallen ist das Lieblingskuschelkissen eingequetscht.Thank God it's Friday,es geht also endlich wieder nach hause.Es wimmelt richtig vor all den Gran-Canaria-braun-gepuderten Homecoming Queens.Woche für Woche das immer gleiche Hin und Zurück.Willkommen in der Welt des Heavy Jet-Set.

Suburbian Jesus











( directed by Spike Jonze )

Donnerstag, 18. November 2010

Soloalbum


Nun muss man sich also ein Referat über Popliteratur anhören von jemanden,der auf seinem Desktophintergrund einen düsterreinschauenden Helden der Twilight Saga hat.Diese bleiche Visage erscheint nun beinahe im BRAVO Starschnitt Format auf der Wand.Los gehts dann mit Oasis,fuck no.Auch davon haben die 3 frischgebackenen Abiturientinnen keine Ahnung.Von Tuten und Blasen - im wahrsten Sinne - keine Ahnung.Soso,um Gesellschaftskritik handelt es sich.Ziel derer sind u.a. die 3 Referentinnen.Schon nach qualvollen 5 Minuten steht,lange wird man es in diesem vielzu engbevölkerten und überparfumierten Raum nicht aushalten können.Diesen jungen,ahnungslosen,Antialkoholikerinnen,die ihren Chailatte aus ihren "Ohne Dich Ist Alles Doof" Tassen schlabbern sollten niemals,wirklich niemals nur ein Stück Popliteratur in ihre kleinen Patschehändschen bekommen.Darin geht es nämlich u.a. auch um Sex und Drogen.Diese dämonischen Dinge eben.Die kleinen Dinger,sich da vorne hinter ihren rosafarbenen Notebooks versteckend,machen sich ins Höschen,wenn sie mal aus dem vorzustellenden Werk zitieren müssen und sich dann gezwungen sehen Buchstabenketten wie "Schwanz" oder -aufgepasst- "Titten" laut ausprechen müssen.Ooopsi.Wer will da schon noch für immer leben?!

Sonntag, 7. November 2010