Mittwoch, 27. April 2011

Feiern zum Bock auf Grund

Selbst das Verbot, im Café Amelie an jenem Abend Alkohol auszuschenken konnte das erste gemeinsame Konzert des unschlagbaren, unglaublich musikantischen Trios nichts anhaben. Weil Van Lui, Am Leben Forbei und DJ Helix vor einigen Wochen bis in die frühen Morgenstunden zum Tanzen, Feiern und Quatsch-en begeisterten, wird dasselbe nun wiederholt. Versprochen wurde, dass der Ulenspiegel heute Abend "gaaaaaaaaanz anders" ist also sonst. Na, hoffentlich! Vergesst Moik, Silbereisen und das Musikantenstadl. Die beiden Bands Am Leben Forbei und Van Lui sowie DJ Helix sind Virtuosen in ihrem Metier. Bock auf Grund zum Feiern war gestern und noch dazu findet man sich sowieso in der Null-Bock-Generation wieder.Also nimmt man sich für heute Feiern zum Grund auf Bock vor. Denn Bock muss her! Am Leben Forbei verlassen dafür extra das Studio und unterbrechen die Aufnahmen am ersten Album. Van Lui, die es schon länger gibt, aber tatsächlich erst seit letzten Jahr zusammen sind machen einfach gute Musik zusammen und DJ Helix fürchtet selbst das sagenumwobene flex.now nicht. Los gehts ab 21 Uhr im Ulenspiegel. 4 Euro kostet das Feiern zum Grund auf Bock. Die Einnahmen kommen sicher dem Bock zugute.

Donnerstag, 14. April 2011

Release Me

An sowas Alltägliches wie Konventionen hat sich das Rauschhaus noch nie gehalten. Wenn es überhaupt etwas wie Alltag im Rauschhaus gibt, dann ist dieser bestimmt von Innovation, Brüchen, grenzenloser Kreativität und Komplexität. Aus diesen und noch unzählig weiteren Gründen entstand kein konventioneller Ausstellungskatalog. Nachdem das Papier nun wochenlang durch donnernde Druckmaschinen geschossen ist, wird an diesem Freitag Abend das Ergebnis ver - öffentlicht. Und das kann sich durchaus sehen lassen. Katalog. Release. Party. Punkt! Mehr muss man bis dahin gar nicht wissen.....
Los gehts ab 18 Uhr.

Mittwoch, 30. März 2011

Djitó. the ocean and the night.

Mit „the ocean and the night“ erscheint dieser Tage die bereits 6. Veröffentlichung des begnadeten Nachwuchskünstlers Djitó. Wobei hier vom Nachwuchs eigentlich schon gar nicht mehr zu sprechen ist, schaut man wie er auf eine so ereignisreiche und jahrelange Karriere zurück. In den vergangenen Jahren hat der junge Singer / Songwriter mit unzähligen Bands und Projekten schon mehr als 70 Titel aufgenommen und eingespielt.
Aus seinen Fehlern kann man nur wachsen. So glaubt er, dass jede Fehlentscheidung auch ihren Sinn hat und so stets zu neuen Wegen führt. Neue Wege haben sich dem Künstler Djitó viele offenbart in den letzten Jahren. Seinem Debut als Soloartist hört man deutlich an, dass er auf all den musikalischen Ausflügen und seiner Vergangenheit eine Menge mitgenommen und gelernt hat. Gleichwohl man sagen muss, dass ihm das Gespür für die Melodie in seinem sehr musikantischen und musikalischen Elternhaus wohl in die Wiege gelegt wurde.
Früh hat er aber auch schon begonnen sich neben der Musik auch in der Literatur zu verlieren. An dem „Steppenwolf“ von Hermann Hesse kommt man als gedankenverlorener Tagträumer nicht vorbei. So wundert es nicht weiter, dass Harry Haller aus Hesses Meisterwerk zu seinen Lieblingsgestalten zählt. Djitó selbst bewegt sich – nicht nur als Ausnahmekünstler – zwischen zwei Welten.
In der rauen Wirklichkeit, die zwischen Musikstudio und beruflicher Karriere auch nicht immer leicht ist, gehört neben den musikalischen Vorbildern wie Thom Yorke und Omar R. Lopez vor allem sein älterer Bruder, der in allem einfach früher und besser war zu seinen ganz persönlichen Helden. Süß. Doch erklärt das auch die zum Teil rührenden, ruhigen Balladen.
Auch wenn ihm dafür eigentlich kaum Zeit bleibt, schafft er es sich gekonnt in Szene zu setzen, somit sein künstlerisches Schaffen perfekt zu vermarkten.
Dennoch ist ihm bei seiner Musik wichtig, dass es um ehrliche Musik geht, ausleben will er damit seine Leidenschaft. Da er keinen kommerziellen Erfolg anvisiert, gibt es alles von ihm zum kostenlosen Download oder zu den Produktionskosten.
Da Djitó gerne Herr über die Dinge und nun mal auch über seine Sinne ist, schwört er dem Rauchen und Alkohol ab. Tja, wirklich schade, dass die Tage der Beatles und von Johnny Cash schon vorbei sind. Grüner Tee fließt hier anstelle von Whiskey und anstatt zur Afterhour geht’s an Sportgeräte oder zum Joggen. Tatsächlich scheint es manchmal so, als stehe man einer Art Maschine gegenüber. Doch dann, all sein Gefühl steckt in seiner Musik.
Das Album „the ocean and the night“ nimmt ganz eindeutig Bezug zu dem Gedicht „Nachts auf Hoher See“ von Hermann Hesse, dabei erzählt hier jeder Song eine eigene kleine musikalische Geschichte, inder es um das Gewesene geht. Das Gedicht von Hessen hat für den Künstler einen wichtigen, ganz persönlichen Wert. Was liegt hinter uns? Djitó nimmt uns mit auf eine Reise durch seine letzten Jahre. Die Platte funktioniert als klarer, harter Schnitt und sagt ebenso laut „Dankeschön“ an alldas, was er erleben durfte. Djitó hinterfragt seine Vergangenheit und hat dadurch mit diesem Album ein Symbol geschaffen für seine Freunde, das Vergessen und die Enttäuschungen der zurückliegenden Jahre. Mit einem weiten Blick in die unendlichen Weiten der Zeit, das Album im Ohr, wird doch klar, die Gegenwart ist das, was zählt. Und das Hier und Heute ist allerbestens.

DjitóThe Ocean & The Night : recorded january – march 2011 mixed & mastered by oliver fietz vocals: who‘s themom?! philipp martin [create.use.shatter] andré stöbe [von drakus] lisa hölzemann & djitó guitar, piano & EFX by djitó / synth by oliver fietz / percussions by max weigerding produced by djitó

Montag, 21. März 2011

Get Up

"Für die Verlagerung des Hafen 2 ans West-Ende des Hafens! Den Anspruch "Kreativstandort Offenbach" mit der Wirklichkeit in Einklang bringen!
Hier ist der Erst-Aufruf zur Demonstration und Kundgebung am 29. Mai. Dieser Aufruf geht derzeit an Kultur-Initiativen, Einzelpersonen und die Offenbacher Parteien. Die Unterzeichner dieses Textes werden gemeinsam... zur Demonstration aufrufen. Der gemeinsame Aufruf mit der Nennung der Unterzeichner wird am kommenden Donnerstag um 17 Uhr veröffentlicht.
Wenn Du/ Ihr/ Sie unterzeichnen möchtet, schickt bitte bis Donnerstag 15 Uhr eine entsprechende e-mail an kontakt@hafen2.net
Wir freuen uns sowohl über Einzelpersonen als auch Gruppen, Vereine, Initiativen, Parteien und und und. Das Unterzeichnen des Aufrufs verpflichtet zu nichts - wir tragen einzig und allein den Namen in die Liste der Unterzeichner ein, die unter dem Aufruf stehen wird.

"Für die Verlagerung des Hafen 2 ans West-Ende des Hafens! Den Anspruch "Kreativstandort Offenbach" mit der Wirklichkeit in Einklang bringen!
Hafen 2 ist als vielfältiges Kulturzentrum aus dem Hafen nicht mehr wegzudenken. Er verleiht der allseitigen Proklamation Offenbachs und des neuen Stadtteils als Kreativstandort eine reale Entsprechung. Wir fordern den Magistrat der Stadt Offenbach auf, dem vor einem Jahr von Mainviertel GmbH & Co. KG und suesswasser e.V. vorgelegten Umzugsplan auf das Gelände am West-Ende des Hafens zwischen Messeparkplatz und Wiking-Tennisplätzen zu zustimmen. Nur dort ist eine dauerhafte Lösung erkennbar. Die veranschlagten Baukosten mögen auf die Möglichkeit ihrer Reduzierung hin überprüft werden, notfalls zunächst ein Teilbau realisiert werden.
Wir fordern von der Offenbacher Politik ein Bewusstsein dafür ein, dass bildende Kunst als unverzichtbarer Bestandteil einer Stadt-Gesellschaft nicht zum Nulltarif zu haben ist. Kunst- und Kulturinitiativen sind nicht allein städtische Marketing-Instrumente sondern tragen dazu bei, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung nach Inspiration, Bildung und sozialer Balance zu decken. Da die Stadt Offenbach dieses Kulturschaffen als Alleinstellungsmerkmal und Vermarktungsmittel intensiv nutzt, muss sie bereit sein, dementsprechend zu investieren."

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Sonntag, 20. März 2011

Blow


( via )

Freitag, 18. März 2011

Samstagabendprogramm

Die beiden Universalgenies Julia Blawert und Robert Groos laden alle (Un)interessierten morgen abend ab 20 Uhr nach Frankfurt ins LAB ein,um eine einmalige multimediale Rauminstallation zu begehen.Julia Blawert,die den meisten vom Rauschhaus bekannt sein dürfte beginnt hiermit ihre Reihe,inder sie sich mit dem Zusammenhang von Film,Fotografie und Malerei auseinandersetzt.Wo liegen die Schnittstellen,wo finden sich unüberbrückbare Unterschiede?Zusammen mit Robert Groos,der neben der Malerei auch als Sänger der Band Am Leben Forbei begeistert,geht sie nun morgen ab 20 Uhr auf die Suche nach Berührungen von Malerei und Film.
Der Eintritt ist - natürlich - frei!

Montag, 14. März 2011

Ja,bitte!


Mit bundesweiten Mahnwachen kann sich heute jeder bewusster und besorgter Erdenbewohner für einen Atomausstieg stark machen.In Gießen kann man ab 18 Uhr am Berliner Platz seinen Unmut über die absurde und gefährliche Lage demonstrieren!

Dienstag, 8. März 2011

Montag, 7. März 2011

Lesen!

Ich bin wahrscheinlich ein Vakuum, angefüllt mit den Leuten, mit denen ich gerade zusammen bin.
(Jonathan Lethem.Chronic City)

Sonntag, 6. März 2011

Animal Farm

Eine britische Beratungsfirma ermittelt jährlich eine Rangliste der weltweit lebenswertesten Städte.Man höre und staune,auch in diesem Jahr taucht hier Gießen nicht auf.Doch dabei sieht sich der Gießener Bewohner den Problemen der anderen Städter in keinster Weise ausgesetzt.Als Sieger der 140 verglichenen Metropolen ging wie auch schon in den Jahren zuvor Vancouver hervor.Im kanadischen Vancouver lebt es sich also noch viel schöner und angenehmer als in Wien oder Melbourne.Natürlich bewirkt ein solches Ranking einen massiven Anstieg der Besucherzahlen auf die Städte und deren beliebten Sehenswürdigkeiten.Hunderttausenden Touristen werden die prämierten Metropolen stürmen,um ein beträchtliches Stück von dem ausgezeichneten,hohen Lebenswert abzubekommen.Die Bewohner der jeweiligen glücklichen Stadt also werden überrant von den neugierigen,reiselustigen Massen.
In Gießen hingegen wird man die meiste Zeit in Ruhe gelassen.Das allein sollte doch schon einen extrem hohen Lebenswert zur Folge haben.Problemlos kann man durch die Straßen ziehen ohne auch nur ein einziges Mal nach dem Weg gefragt zu werden.In Gießen bleibt man unter sich.Es sei denn Dinosaurier stellen sich in der Innenstadt auf und ziehen alles und jeden an,der sich zwischen Kindergarten - und Seniorenheimgruppen für ausgestopfte Pappmachéfiguren begeistern kann.Ebenso beinahe totgetrampelt wie die Gießener von Dinosaurieren und Hobbyarchäologen sehen sich momentan die Berliner.Die deutsche Haupstadt - jung,sexy und kreativ - lockt jährlich den (ost)europäischen Easy-Jet Set an und hat nun genug.Berlin will kein Freizeitpark mehr sein.Auch hier lässt sich eine Parallele zum Herzen Mittelhessens ziehen.Besonders der Kiez rund um die Ludwigstraße wird zur Zeit von betrunkenen Narren besetzt.Die Besoffenen benehmen sich hier noch schlechter als zu Hause.
Bricht der Tourismusstrom also weiterhin so über die (Haupt)stadt hinein,ist es bald vorbei mit der Lebensqualität.

Freitag, 4. März 2011

À La Campagne

Inga Wagner ist leider erkrankt und deshalb muss das heutige Intermezzo kurzfristig abgesagt werden.Es wird um Entschuldigung gebeten!
Nichtsdestotrotz,allen ein sonniges Wochenende.

Mittwoch, 2. März 2011

Gießen Entdecken

Gestern war in einem der Gießener Flugblätter zu lesen,dass die Plockstraße demnächst eine weitere gastronomische Stätte beherbergen darf.Im Mittelpunkt werden dort edle Weine stehen.Edle Weine vertragen sich natürlich allerbestens mit teuren Haarschnitten,italienischem Innendesign,Frankfurter Kränzen und nem Gläschen Aperol (Aperol-Spritz).Heute schrieb dann sogar schon von einem "südländischen Flair" der durch die Plockstraße weht.Auch wenn dann mal die Bäume -und selbst die sind totchic in der Plockstraße- untereinander verkabelt sein mögen,um sie zu "illuminieren",wird wohl den Stadtplanern und Verantwortlichen noch immer kein Licht aufgehen.Muss man denn ausgerechnet in das "Quartier mit Flair und Lebensstil" noch mehr Gelder pumpen?Wahlkampf hin oder her.Gießen ist übersät mit Bausünden,Fehlinvestitionen und peinlichen Denkmälern,von den jeweiligen Bauherren unterschiedlicher politischer Farbe eigens inszeniert.
Gießen gilt dennoch laut giessen-entdecken.de als die unangefochetene Einkaufsmetropole Nr.1 in Mittelhessen.Seinen Augen traut man kaum beim Lesen dieser Zeilen.Die PR- und Marketing Agentur,die für diesen Auftritt verantwortlich ist,hat wirklich allerbeste Arbeit geleistet und versteht -im Gegensatz zu den Damen und Herren am Berliner Platz- was von ihrem Beruf.Hier ist die Rede von 4 Quartieren,die Gießen interessant und einmalig machen.Tatsächlich aber ist Gießens Innenstadt weder kultiviert,noch entspannt.Sattdessen liegen dort ca. 450 Meter als apokalyptischer Boulevard.

Ausgehtipps Zum Wochenende

Endlich.Bevor am 26.März eine neue Ausstellung im Neuen Kunstverein eröffnet wird,nutzt man Zeit und Raum als 'Wartezone'.Fortan wird die Dauer zwischen 2 Ausstellungen im Kiosk des Neuen Kunstvereins mit kleinen künstlerischen Zwischenspielen regionaler Künstler verschiedener Kategorien überbrückt.Intermezzo.Starten wird diese Intermezzo-Serie am Freitag,den 4.März Inga Wagner,die einigen u.a. vom Rauschhaus (1),Exkurs 2010 oder der Theatermaschine bekannt sein dürfte,mit ihrer Installation "Wartezone".Wer also wissen will,was sich hinter der Kühlschranktür verbirgt,kommt um 19 Uhr zum Neuen Kunstverein Gießen (Ecke Licher Str./Nahrungsberg)

Wer bis jetzt noch keinen Grund zu feiern hatte,der sollte aber spätestens nach dem Intermezzo Bock zu feiern bekommen haben.Und wenn sich schon mal Gründe und Böcke zusammenfinden,so kann das ja nur eine Feier werden.Bock auf Grund zu feiern haben an diesem Abend die beiden Bands "Am Leben Forbei" und "Van Lui" sowie der DJ Funkmaster Felix.Ab 21 Uhr spielen "Am Leben Forbei" und "Van Lui" im Café Amélie.Anschließend heizt dann DJ Funkmaster Felix bis in die frühen Morgenstunden ein und alle tanzen mit höchster Energie zu Disco.
Bon week-end.

Dienstag, 1. März 2011

Colorblind

Man sollte seine Stadt nicht den braunen Horden überlassen heißt es im sozialen Netzwerk.Hier organisiert sich im neuen Zeitalter die Revolution.In jedem Herzen scheint eine zu stecken.Schon jetzt wird fleißig für das bunte Fest gegen die Nazis geworben.Gut 4 Monate vor dem Aufmarsch der rechtsextremen NPD zählt die " Veranstaltung " schon 450 Zusagen.Wobei man hier ganz deutlich Abstriche machen muss,da viele der " Teilnehmer " sich schon jetzt für ihr Fehlen,begründet mit Examensprüfungen oder Thailandrucksackreisen,entschuldigen.Gleichzeitig aber beteuern,wie gerne sie doch für die gute Sache eingeständen wären.Dann halt beim nächsten Mal,versprochen.Schade Schokolade ( oh,die is ja braun ).Na,Schade Marmelade ( garantiert rot ).
Aufmärsche wie dieser am 16. Juli durch die Gießener Innenstadt sind nur mit bürgerlichem Engagement und Zivilcourage zu bekämpfen.Die Versammlungsfreiheit gilt auch hier,sodaß Neonazis ebenfalls demonstrieren dürfen.
Einer der " Teilnehmer " behauptet sogar,in Gießen noch nie einen Nazi gesehen zu haben.Genau,wie sehen denn die Nazis mittlerweile aus?Oft hat man sich schon geirrt.Der bullige,finsterreinschauende Glatzkopf,dessen enggeschnürte Springerstiefel gerne mal auf Fremde eintreten ist nämlich einer der linken Zecken,wohnt noch bei Mutti und isst natürlich nur vegan,auch wenn er ausschaut wie der Metzgerssohn aus der Dorfmitte.
Überraschend verlief der tägliche Poll,den eine der beiden lokalen Käseblätter an die Leser richtet.Auf die Frage,ob man sich dem Straßenfest zum Protest gegen die geplante Nazi Demo anschließe antworteten nur 40,8 % mit JA und für ein NEIN entschieden sich ganzen 50 %.
Trägt man in Gießen etwa die politisch rosa-rote Brille?

Freitag, 25. Februar 2011

The Walkmen

Kurz sah es so aus,als wäre der Winter 2010/2011 bereits passé und somit das Schlimmste überstanden.Doch wenn man nun so raussieht,findet man sich inmitten einer weihnachtlichen Winterlandschaft wieder.Solange man von Sonnenschein,Softeis und Shorts träumt schaut man sich eben Videos wie diese an :

Mittwoch, 23. Februar 2011

Generationenvertrag

Neben vielen anderen,gibt es besonders eine Frage wohl bedacht zu beantworten.

Wenn du gestorben und begraben bist und irgendwo, wo auch immer wir dann sein mögen, herumschwebst, welches wird dann deine beste Erinnerung an die Erde sein ? ... Wie würdest du für dich ein Moment Leben auf diesem Planeten definieren ? ...

Stille.

( Douglas Coupland. Generation X )

Made In Italy

Na,also sowas.Man traute seinen sonnengeblendeten Augen ja kaum.Hat da etwa jemand beim Einnähen des Etiketts tatsächlich das R mit dem S vertauscht.Bei einer Anzahl von 475 Stück kann das natürlich mal vorkommen.Fehler sind doch nur menschlich.Nicht nur im Bundestag also ärgert man sich zurzeit über Plagiate.Sogar die Kaufhäuser scheinen nun überschwemmt davon.Wirklich verblüffend echt.Hier müssen Profis am Werk gewesen sein.

Modernist

( via )

Samstag, 19. Februar 2011

In die Plattenläden soll die Scheibe dann in ein paar Wochen kommen.Doch wer verirrt sich schon heute noch in Plattenläden?Nostalgiker und wirkliche Kenner.Nach dem Release Coup der letzten Tage ist die Musik von Radiohead wohl schon lange nichts mehr nur für Connaisseure und Nostalgiker mehr.Es scheint ja gerade so,als höre jeder des Freundeskreises und sogar Freundesfreunde Radiohead,eingefleischte Fans wohin das Auge blickt.
Schon 2007 verkauften Radiohead ihr Album "In Rainbows" komplett im Internet.Die Fans durften entscheiden,wie viel sie zahlen wollen.Für das gestern erschienene 8. Studioalbum "The Kings Of Limbs" haben sie diesmal einen Preis festgelegt.Aber auch die Tatsache,dass man nun zum Portemonnaie greifen muss,bremst den Hype um die Veröffentlichung nicht ab.Am Montag wurde bekannt,dass "The Kings of Limbs" ab Samstag online veröffentlicht wird.
Die Begeisterungsströme waren scheinbar so überwältigend groß,dass das Quintett einknickte und das neue Album schon am gestrigen Freitag erhältlich war.Und natürlich wurde das Internet über weite Strecken lahmgelegt als es darum ging die neue Platte zu bekommen.
Radiohead schaffen es so bereits zum zweiten Mal ganz ohne Plattenfirma,ohne Promotion einen riesigen,weltweiten Hype aufzubauen.Als User in der digitalen Welt kam man in die letzten 5 Tagen an keinem Video,Song oder Neuigkeit über die britische Alternative Band herum.Jeder Fan legt sich für seine Band ins Zeug und schmiss so die wohl effektivste Marketingmaschine für die Thom Yorke und seine Jungs an.Wer hätte denn gedacht,dass alle Freunde einen so guten Musikgeschmack haben?

Dienstag, 15. Februar 2011

Samstag, 12. Februar 2011

Bowie-esque


Donnerstag, 10. Februar 2011

Jafar Panahi

In der Welt eines Filmemachers fließen Traum und Realität ineinander. Der Filmemacher nutzt die Wirklichkeit als Inspirationsquelle, er zeichnet sie in den Farben seiner Vorstellungskraft. Damit schafft er einen Film, der seine Hoffnungen und Träume in die sichtbare Welt trägt.
Die Wirklichkeit ist, dass mir ohne Prozess seit fünf Jahren das Filmemachen untersagt wird. Jetzt wurde ich offiziell verurteilt und darf auch in den nächsten 20 Jahren keine Filme realisieren. Trotzdem werde ich in meiner Vorstellung weiterhin meine Träume in Filme übersetzen. Als sozialkritischer Filmemacher muss ich mich damit abfinden, die alltäglichen Probleme und Sorgen meines Volkes nicht mehr zeigen zu können. Aber ich werde nicht aufhören, davon zu träumen, dass es in 20 Jahren keines dieser Probleme mehr geben wird und ich dann, wenn ich wieder die Möglichkeit dazu habe, Filme über den Frieden und den Wohlstand in meinem Land machen werde.
Die Wirklichkeit ist, dass mir für 20 Jahre das Denken und Schreiben untersagt wurde. Aber sie können mich nicht davon abhalten zu träumen, dass in 20 Jahren die Verfolgung und die Einschüchterung durch Freiheit und freies Denken ersetzt sein wird.
Mir wurde für 20 Jahre der Blick auf die Welt entzogen. Aber ich hoffe, nach meiner Freilassung eine Welt ohne geografische, ethnische und ideologische Grenzen zu bereisen. Eine Welt, in der die Menschen ungeachtet ihres Glaubens und ihrer Überzeugungen in Frieden miteinander leben.
Ich wurde zu 20 Jahren Stillschweigen verdammt. Aber in meinen Träumen schreie ich nach einer Zeit, in der wir uns gegenseitig tolerieren und unsere jeweiligen Meinungen respektieren, in der wir füreinander leben können.
Letztendlich bedeutet die Wirklichkeit meiner Verurteilung, dass ich sechs Jahre im Gefängnis verbringen muss. In den nächsten sechs Jahren werde ich in der Hoffnung leben, dass meine Träume Realität werden. Ich wünsche mir, dass meine Regiegefährten in jedem Winkel der Welt in dieser Zeit so großartige Filme schaffen, dass ich, wenn ich das Gefängnis verlasse, begeistert sein werde in jener Welt weiterzuleben, die sie in ihren Werken erträumt haben.
Ab jetzt und für die nächsten 20 Jahre werde ich zum Schweigen gezwungen. Ich werde gezwungen, nicht sehen zu können, ich werde gezwungen, nicht denken zu können. Ich werde gezwungen, keine Filme machen zu können.
Ich stelle mich der Wirklichkeit der Gefangenschaft und der Häscher. Ich werde nach den Manifestationen meiner Träume in Euren Filmen Ausschau halten: In der Hoffnung, dort das zu finden, was mir genommen wurde.
( via )


Beer vs. Schwarz


Beide Filme sind derzeit in den deutschen Kinos zu sehen.

Motto Party

Die Feste soll man feiern,wie sie fallen.Manche fallen sogar mit dem ganzen Festefeiern.Heimkehr,Abscheid,Leben und Tod.Jeder feiert auf seine Art.Manchmal verbirgt sich darin auch eine Unart.Wohin man in Gießen auch blickt,Gründe zu feiern gibt es hier genug.Der Winter wird schon jetzt im Februar zum sonnigen Vorfrühling.Rauschende Feste wachsen hier scheinbar an den Bäumen.
Ab 23 Uhr steigt im Domizil heute die Tio Brio & Zuka Love Party.Das scheint doch interessant zu werden.Tanzmusik kann also sogar in einem elektrifizierten ( ein fieser Virus ) Gießen Spaß machen.

Mittwoch, 9. Februar 2011

80th

Es gibt ja nichts Verlogeneres, als diese Geburtstagsfeiern, zu welchen sich die Menschen hergeben, nichts Widerwärtigeres als die Geburtstagsverlogenheit und die Geburtstagsheuchlerei.
(Thomas Bernhard,9.Februar 1931 - 12.Februar 1989)

Reclaim The Stores

Dort,wo neulich noch Kaffemaschinen und Nudelhölzer verkauft wurden,sind ab Freitag die Fotografien von Christian Roth zu sehen.Seine fotografischen Arbeiten unter dem Titel "Chaos Is Always Automatic" sind dann bis Freitag,den 19.Februar zu bestaunen.Aus dem leeren Nichts ensteht so eine Gallerie,die so schnell wie sie kam auch wieder verschwindet.Das Ganze nennt sich dann Pop-Up Gallery und ist verdammt cool,sicherlich ebenso wie die Fotos von Christian Roth.Da es bekanntermaßen niemals cool genug sein kann,gibt es zur Vernissage,die am Freitag,den 11.Februar um 18h startet,dann anschließend eine Aftershow-Party im Domizil.Hier heizt DJ Peter Pilotem der Coolness mal ordentlich ein.

Chill Wave

Toro Y Moi lieferte mit dem Debutalbum "Causers Of This" den Sound des letzten Sommers.Er bleibt sich auf seiner heiß ersehnten zweiten Platte "Underneath The Pine" treu,so verliert man sich in Tagträumereien.Musik,die man sich auf die Ohren legt und damit durch den Vorfrühling spaziert."Underneath The Pine" erscheint am 22.Februar.

Freitag, 4. Februar 2011

Ritterschlag

Wen zur Hölle interessiert schon die Revolution im Nahen Osten?Sollen die Pharaoen sich doch die Köpfe einschlagen.Und wer in Deutschland braucht denn die Frauenquote?In den Chefetagen wimmelt es doch schon vor Frauen -mit Putzlappen und -eimern.
Vor lauter Schreck hat man doch glatt seinen Champagner schon verschüttet.Man traute seinen Augen heute früh nicht als man die Meldung "Paris Hilton feiert eine Nacht in Gießen" las.In den letzten,dunklen,schweren Jahren,inden Gießen noch mit dem Mathematikum oder dem Suppenfest im Herbst angestrengt versuchte,zu weltweiten Ruhm und Anerkennung zu gelangen,hätte man diese Schlagzeile natürlich für einen sicheren Aprilscherz gehalten.Doch nun,da es hier den multimillionen Euro Club "Admiral Music Lounge" gibt,gehört das grelle Blitzlichtgewitter ebenso genau so zu Gießen wer der Schlammbeißerbub.Sofort fragte man sich erstaunt,woher nur die Betreiber des Clubs so viel Geld hernehmen,das It-Girl in die Provinz zu locken.Fortan spielt unser Städtchen ganz weit oben zwischen Tokio,New York,St.Tropez in den Clubcharts mit.Mehr Glamour geht einfach nicht.
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Donnerstag, 3. Februar 2011

End Of The Whiskey Road

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?Kommenden Freitag kann man sich davon überzeugen,dann ist es also soweit.Unter neuer Führung eröffnet der "Apfelbaum" am 11.Februar wieder.Drei mutige junge Männer,die der Fußball einst zusammenführte,wagen damit den großen Schritt in die klassische Gastronomie.Am alten,bisherigen Namen der Kneipe hält man fest,da der "Apfelbaum" ja stadtbekannt ist.In letzter Zeit doch leider negativ konnotiert,scheint das also keine so gute Idee zu sein.Das Lokal am oberen Ender der Ludwigstraße unter dem alten Namen weiterzuführen kann sich als Segen aber genauso gut auch als Fluch erweisen.Kehren doch neue Besen sprichwörtlich am besten,scheint hier das bisherige Übel nur in neuen Kleidern zu stecken.Das Konzept der drei Nachwuchsgastronomen,getragen von Filterzigaretten,Bier vom Fass und Fußballbundesliga ist nicht neu,doch geht es natürlich auf.Das zeigt,fünf Meter weiter,das Ritzi's.
Doch braucht eine Studentenstadt wie Gießen wirklich eine weitere zünftige Kneipe,inder es dann im Sommer sogar familengerecht und bayrisch (was auch immer das bedeuten mag) zugehen soll?Muss es denn wirklich schon wieder Schlager und Apfelwein sein?Na,man soll ja keine Birnen mit Äpfeln vergleichen.Schon jetzt wird damit gedroht,den "Apfelbaum" am Wochenende in eine Partyzone zu verwandeln.Darunter ist hier nichts anderes als Partyschlager,Junggesellenabschiede und von unzähligen Feiglingen vollgepisste Hinterhöfe zu verstehen.Sogar ihre Gesundheit setzen die drei nikotinfreien Freunde hinter dem Zapfhahn stehend aufs Spiel,denn selbstverständlich bleibt der "Apfelbaum" ein Raucherlokal.Sonst würde ja gar niemand kommen und irgendwie muss man doch mit der heißen,braunverbrannten Blondine von nebenan ins Gespräch kommen.
Absolut unverständlich und auch schade,dass die drei Gießener aus dem Lokal ein weiteren Spielplatz für Ballermänner machen werden,wo doch schon reichlich Platz für sie in der Stadt ist.Man stelle sich nur mal vor,es gibt (Frei)bier und keiner geht hin!
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Dienstag, 1. Februar 2011

Dubstep 2011

Farbenrausch

Im Rahmen der Ausstellung "IRIS-Die Erfindung der Farben von 1600 bis heute" lädt der Neue Kunstverein Gießen am morgigen Mittwoch,den 2.Februar zu einem Vortrag ein.Der an die Uni Gießen für anorganische und analytische Chemie zuständige Prof. Dr. Siegfried Schindler spricht über das Thema "Chemie im Rausch der Farben".Los gehts um 19 Uhr im Margarte Bieber Saal.Die Ausstellung im Kultur im Zentrum (KiZ) ist noch bis zum Sonntag,den 6.Februar zu sehen.

Kultur And Friends

Der erste Freitag eines jeden Monats im MuK steht fortan im Zeichen der Kultur.Kulturfreitag.An diesem Freitag,den 4.Februar lädt der gefeierte und geschätzte Songwriter und DJ Flo Hüller zu einem Akkustikkonzert ins "1022" des MuK ein.Mit Unterstützung befreundeter und ebenso begnadeter Musiker und Künstler wird er diesen Abend gestalten.Natürlich darf an einem Freitag das ausgelassene Tanzen nicht fehlen.Im Anschluss an das ruhige Livekonzert legen dann die beiden allseitsbeliebten und heißbegehrten DJs Peter Pilotem und Laufmasche auf.
Einlass um 20 Uhr.Los geht's dann ab 21 Uhr.

Dan Bejar lebt seit bereits 15 Jahren von seiner Musik.Der kanadische Singer/Songwriter veröffentlichte am 25.Januar seine schon 9.Platte.Auf Kaputt von Destroyer ist jedoch nichts kaputt,noch wird etwas zerstört.Ganz im Gegenteil.Mit Kaputt ist Dan Bejar ein Album gelungen,das mühelos als Soundtrack zu den nächsten wilden Eskapaden laufen kann um so das schlimme Ende zu mindern.Destroyer steht diesmal für einen ungewöhnlich romantischen Sound ohne sich im Kitsch zu verlieren.Jazz Pop?Nein,vielmehr bastelte Dan Bejar ein großartiges,an Zitaten reiches,experimentierfreudiges Poparrangement zusammen.

Sonntag, 30. Januar 2011

Freitag, 28. Januar 2011

Startlöcher

Ein Anfang,der den Leser in Bewegung versetzt.Die Problematik,die den anknüpfenden gesamten Roman treibt,steckt bereits in diesen Zeilen.Zeilen,indenen mit der Emotion des Lesers gespielt und seine Erwartungshaltung gebrochen wird:

Heute ist Mama gestorben.
Vielleicht auch gestern,ich weiß nicht.
Ich habe ein Telegramm vom Heim bekommen:
"Mutter verstorben.Beisetzung morgen.Hochachtungsvoll."
Das will nichts heißen.Es war vielleicht gestern.


( Albert Camus.Der Fremde. )

Donnerstag, 27. Januar 2011

Book Club

Nagel kommt und liest!Auweia,das klingt ja schon bedrohlich.Das Literarische Zentrum Gießen (LZG) veranstaltet in Zusammenarbeit und durch tatkräftige Unterstützung vom MuK nächsten Dienstag,den 1.Februar 2011 eine Lesung.Nagel also,der wohl niemandem mehr irgendwas als Sänger irgendeiner schon längst aufgelösten Band mit kindischen Namen,der bloß an einen berühmten Zauberschüler,der selbst schon groß und stark geworden ist erinnert,sagt,veröffentlichte im letzten Jahr seinen schon zweiten Roman.Der Protagonist aus "Was kostet die Welt" trägt einen ebenso seltsamen Namen wie der Autor selbst.Meise nämlich,der in Berlin als Barkeeper in den Tag hineinlebt,gelangt durch den unerwarteten Tod des Vater zu Reichtum.Mit dem Geld bricht Meise auf,zu einer Reise durch die Republik.Also ein Heimatroman für Bahnreisen?Zurück in Berlin,stellt der Protagonist,gezeichnet durch die Eindrücke und Erlebnisse der Reise,seinen bisherigen Entwurf vom Leben in Frage.Er (ver)zweifelt an sich.
Man selbst verzweifelt allerdings an dem viel zu hohen,frechen Eintrittspreisen für diese Lesung."Was kostet die Welt"?Also,an diesem Abend 10 Euro.Ob das den Nagel auf den Kopf trifft?Los geht's um 21 Uhr.

In Tagen,in denen man den Eindruck einfach nicht mehr loswird,dass die Provinz zu nichts anderem mehr tanzen mag als Electro,um letzendlich eventuell elektrifiziert zu werden ( was extrem gefährlich und ansteckend klingt ),veröffentlicht das New Yorker Kollektiv Hercules & Love Affair sein zweites Studioalbum.Dafür haben sie sich zum Glück reichlich Zeit genommen.Mehr noch als das selbstbetitelte Debutalbum aus dem Jahre 2008,das damals ein sog. Discorevival eingeläutet haben soll,klingt "Blue Songs" nun,als seien die Songs der Platte in den 1990er Jahren entstanden.Durch formschöne Tanzmusik gelingt es mühelos an den Überhit "Blind" aus 2008 anzuknüpfen um sich an der Spitze des Clubs zu behaupten.Tanznummern wie "My House" strotzen nur so vor Energie und stoßen einen regelrecht hinein in die pulsierende Tanzfläche.Discostücke,die an das Discofieber der 70er Jahre erinnern,lassen den Hörer von dekadenten Orgien im Club träumen.Hercules & Love Affair vertonen mit ihrer Musik eine hedonistische Idee von Freiheit,entworfen zwischen funkelnden Discokugeln,donnernden Boxen und süßlichen Nebel.Live zu sehen ist die Gruppe um Andrew Butler am 8.März im Hafen2 in Offenbach/Main.


Mittwoch, 26. Januar 2011

Whiskey Road

Es geht bergab.Es hat sich ausgefeiert.Alles ausgetrunken.In Gießens einstiger Partymeile gehen die Lichter aus.Letzte Woche musste das "Takt" ( älteren Semestern auch noch als Oktave bekannt ) schließen.Das "Takt" war für seine ausgezeichnete Küche,den liebevollen Sonntagsbrunch sowie die bestens ausgestattete Bar bekannt.Doch irgendwie scheint man in der Ludwigstraße aus dem Takt gekommen zu sein.Woran nur mag das liegen?Genügend Gründe,mehrmals wöchentlich tief ins Glas zu schauen,sollten die Gießener doch wirklich haben.
Im letzten Herbst wurden bereits in einem der städtischen Tagesblätter bittere Tränen verdrückt.Mit Entsetzen stellte man fest,dass Gießens Kneipenkilometer vor die Hunde geht.Leerstand,"Mieter gesucht" wohin das feuchte Auge blickt.War die Ludwigstraße doch viele Jahre lang bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt als längste Theke Mittelhessens,tobt hier heute nur noch zur 5.Jahreszeit der Biertroll dem Jeck hinterher.Befindet sich also nun dort,wo einst der Ballermann Gießens lag ein hessisches Sambodrom?Absolut nicht!Die Ludwigstraße wird weder von heißen Rhythmen noch von sich dazu kreisenden perfekt trainierten halbnackten Körpern durchzogen.Trotzdem steht hier während der Tage des Narren alles Kopf.Alles gleicht dann einem Schlachtfeld.5 Tage,an denen man entweder das Weite sucht oder sich entspannt das verrückte Treiben aus sicherer Entfernung anschaut.Da fällt schon mal ein riesiger,torkelnder Schlump über eine sich im Kreis drehende,lallende Biene Maja her.Na,die schönsten Geschichten schreibt nunmal das Leben.
Vielleicht hat ja bis dahin auch der "Apfelbaum" seine Pforten wieder geöffnet.Schließlich verdient man sich mit wässrigen Bier und fruchtigen Schnäpsen in diesen Tage eine goldene Nase.Es scheint sich ein neuer Pächter für den "Apfelbaum" gefunden zu haben.Interessanter als der eigentliche Name war hier schon immer die Untertitel "Proseccheria".Man selbst zieht zwar ein anständigen Drink dem perlenden Wein vor,doch vielleicht gelingt es ja dort einen neuen Treff aufzubauen.
Als großer Gegner von Bespitzelungen wünscht man sich nämlich eine Alternative zu Melchiors,Newscafé,Dachcafé und Kuchen&so.All die Läden,unter der Führung des Gastronomie Superstars Ali Rashidi,in denen Gäste sowie Angestellte von diversen Kameras überwacht werden,enttäuschen schon immer durch unfreundliches Personal,das an den riesigen Bordcomputern,die die Bestellungen aufnehemen sollten,scheitert und die ungenießbare Mischung der Gäste aus Vorstadtmodels und Provinzhelden.

R.I.P.

Mit Bernd Eichinger hat Deutschland einen seiner erfolgreichsten und leidenschaftlichsten Filmemacher und Produzenten verloren.In seinen mehr als 70 Filmen aus 30 Jahren Filmgeschäft lebt der größte deutsche Filmschaffende der Nachkriegsjahre weiter.

Freitag, 21. Januar 2011

Mittwoch, 19. Januar 2011

Line Up

Wer keine Karten mehr für die Fusion bekommen hat und was persönlich gegen den Osten Deutschlands hat,sodass also auch das Melt! nicht in Frage kommt,sollte sich Mitte April in den Flieger richtung Kalifornien setzen.Da steigt nämlich mit dem Coachella vom 15. - 17.April das bekanntlich stilprägendste Festival des Jahres.Inmitten der kalifornischen Wüste wird da der Ton für den Sommer auf dem Rest der Welt angegeben und hier steigen auf die größten Collabos der zeitgnössischen Popgeschichte auf die Bühne.

Dienstag, 18. Januar 2011

Black Swan

Der Körper als Hochleistungsgerät.Darren Aronofsky zeigt in "Black Swan" die Welt hinter der Grazie und Schönheit des Balletts.Hinter der Kulisse entdeckt man Tränen,Schmerz und Dunkelheit.Wer nach außen immer funktionieren will,zerstört sein Inneres.Natalie Portman spielt Nina,eine getriebene junge Balletttänzerin,die es allen rechtmachen will.Während der Proben zum Schwanensee entdeckt sie die Frau in sich.Nina reift vom jungen Mädchen zur erwachsenen Frau,indem sie Sex,Alkohol und die Verführung kennenlernt während zuhause das personifizierte schlechte Gewissen in Form einer übereifrigen Mutter wartet.In einem geschundenen Körper muss eben auch ein geschundener Geist stecken.
Darren Aronofsky (The Wrestler,Requiem For A Dream) hat in "Black Swan" einmal mehr das Beste aus seinen Darstellern herausholen können und erzählt in fesselnder Bildern von Menschen,die an ihren Idealen und Zwängen kaputtzugehen scheinen.Feststeht,der Oscar 2011 geht an Natalie Portman.
(Ab Donnerstag,dem 20.Januar in den Kinos.)

Freitag, 14. Januar 2011

In Tune

Das Jahr,indem unzählige Liebende die Chance ergreifen werden,an einem Datum mit sogenannter Schnapszahl den Bund der Ehe zu schließen und somit zum letzten Mal auch nur irgendetwas mit einem Schnaps zutun haben werden,ist erst ein paar Tage alt und schon liegen,wegen der milden Temperaturen und auch,sicher,wegen der Liebenden,Friede,Freude und Eierkuchen in der lauen Luft.Den Jahresabschluss zu feiern ist " so last year ".Ab sofort kommt es darauf an,den Jahresbeginn zu feiern.Schließlich läuft doch allen die Zeit davon.Die bevorstehenden 50 Wochenenden willkommen heißen.
Doch manche Dingen ändern sich wohl nie oder auch doch.Das Gießener Urgestein unter den feuchtfröhlichen Festen Under The Ground,einst,wie der Name schon verrät,im Untergrund gestartet,lädt alle,die "im Takt bleiben" wollen zum "heißesten ELEKTRO shit" ein.Leider findet das alles schon lange nicht mehr im Untergrund statt,stattdessen hob man diese Party auf den Sockel am Rande einer Großraumdiscomassenveranstaltung.Und das lässt sich natürlich nirgends besser in die Tat umsetzen als im MuK.Also kann man sich mal wieder,einmal am Rande der Stadt angekommen,vom dreisten Personal und aggresiven Publikum herumschubsen lassen.Yippie Yippie Yeah,Remmi Demmi.Na,zum Glück gibt es ja den Schnaps.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Diplomatie

"....Herzlichen Dank,das Leben bleibt nicht stehen.Die Präsidenten laden ein und wo sie einladen,ist ihr Land.Mobile Albania,am Anfang war es eine magische Laterne: "Und plötzlich bricht die Straße auf und die Tagesschau ist nicht mehr die Tagesschau und das Dorf,in dem ich seit meiner Geburt wohne,nicht mehr das Dorf.Nichts geht mehr,oder alles fährt...."

Mobile Albania - eine dreidimensionale,durchquerbare Vorstellung
Vorpremiere am Freitag, 14.1. 20 Uhr
Premiere am Samstag,15.1. 20Uhr und Montag,17.1. 20 Uhr in Maburg,Universitätsstraße 4

With You Forever

So viel Stille und trotzdem großes Kino.Es sind die leisen Töne,die den ersten Spielfilm von Sophie Heldmann auszeichnen.Vielsagende Ruhe - das ist die Routine eines alternden Ehepaares.Das Paar,es harmoniert,vertraut sich blindlinks wird großartig dargestellt,ja schon beinahe gelebt durch Senta Berger und Bruno Ganz.Zum ersten Mal überhaupt stehen die beiden gemeinsam vor der Kamera.Mit ihnen fand die Geschichte ihre Gesichter.Zwei,die niemandem mehr was beweisen müssen,zeigen in "Satte Farben vor Schwarz",dass sie ihr Handwerk beherrschen.
Der Film beobachtet das Paar mit all seiner Trauer,Sehnsucht und tiefen Liebe.Dennoch kommt "Satte Farben vor Schwarz" ganz ohne Kitsch aus.Vielmehr verbeugt er sich vor dem selbstbestimmten Leben zweier Liebenden.

"Satte Farben vor Schwarz" ist ab dem 13.Januar in den deutschen Kinos zu sehen.

Just In Time


Dienstag, 11. Januar 2011

Sail Away

"Manchmal muss man sich auch vom Nichtstun erholen." Damit hat Jean Cocteau absolut recht.Wo kann man sich besser erholen UND nichts tun als am Strand?
ARTE zeigt diese Woche,inder es hier nichts als regnet und alls grau eingefärbt zu sein scheint,in seiner Reihe "Strandspaziergänge" die schönsten Strände,auch abseits des touristischen Massentrubels.Von Nizza bis Rio.So spaziert man also träumend richtung Sommer.

Revival

Der Schnee ist endlich geschmolzen,durch die Löberstraße schippern Segelboote.Gießen scheint aus seinem Dörnröschen..ehm,Winterschlaf zu erwachen.Morgen abend weiß man schon gar nicht wohin mit dem kulturgeilen Körper.Das Literarische Zentrum Gießen will mit einer Lesung punkten.Jörg Harlan Rohleder,Redakteur beim Musikexpress,liest aus seinem Erstlingswerk "Lokalhelden".Da der Autor,geboren 1976,in Berlin lebt und auch sonst schon allerhand der populären Welt gesehen hat,geht es in seinem literarischen Debut sicherlich um die rauschenden 90er Jahre.
Wer lieber selbst das Buch in die Hand nimmt und liest oder es hasst,von anderen vorgelesen zu bekommen,sollte ab 20 Uhr in die Kümmerei kommen.Da widmet sich der Strange Movie Club diesmal dem schaurig schönen Werk Edgar Allen Poes.Der wird nämlich 202.

(Jörg Harlan Rohleder.Lokalhelden.20h30.Ulenspiegel.
Strange Movie Club.20h.Kümmerei.)

Montag, 10. Januar 2011

Familienbande

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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?Charlotte Gainsbourg ist die Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin.Zum Glück sieht sie nicht aus wie ihr Vater,ihrer Maman ist sie aber wie aus dem Gesicht geschnitten.Das künstlerische Talent hat sie dafür vom ihm.
(Charlotte Gainsbourg.IRM.2009)

Moi....non plus

In Joann Sfars Regiedebut "Gainsbourg-Der Mann,der die Frauen liebte" ( im frz. Original "Gainsbourg-vie héroique ) erzählt der begnadete Zeichner ein biographisches Märchen über den großartigen Chansonnier,der 1991 in Paris starb.Serge Gainsbourg,dargestellt von Eric Elmosnino,der dem Musiker und Lebenskünstler verblüffend ähnelt,langnasig und mit Segelohren,stets ketterauchend war kein Frauenschwarm,wie es die heutzutage von Klatschblättern gekürten Hollywoodbeaus sind.Dennoch machte er neben seiner Musik Schlagzeilen mit unzähligen Affären,meist mit seinen jungen Duettpartnerinnen.Serge Gainsbourg,der Provokatuer sorgte mit seinem Leben voller Alkohol,Sex und Skandalen für Aufsehen und er würde das wahrscheinlich auch heute bzw. erst recht in der heutigen Medienwelt tun.Wer,mon dieu,hätte in den späten 80er Jahren denn nicht gerne mit der jungen,bildhübschen Whitney Houston l'amour gemacht?!


Heute um 20.15 Uhr im "Programmkino" im Kinocenter/Bahnhofstraße.

Sonntag, 9. Januar 2011

SALE

( via )

Forbidden Love

Seit seiner Wiedereröffnung scheint der Houseclub Bonaparte,der sich selbst so nennt,unter keinem guten Stern zu stehen.Ein Teil des pompösen Dekors wurde zwar rausgeschmissen,doch brilliert der Club noch immer durch die stoffverkleideten Wände,die riesige,bestens ausgestattete Bar und -wenn man genau hinschaut- Spritzer der Ejakulation aus den 90er Jahren im Teppichboden.Rundum,zeichnet das Bonaparte der Charm einer verrucht verrauchten Bar aus fernen Zeiten aus.Wer zudem auf funklende Discokugeln steht,ist hier genau richtig.Disco ist auch schon das Stichwort,denn irgendwie wird all das mit den Füßen getreten."Perlen vor die Säue geworfen" sagen manche.Die Partys,die im Bonaparte seit der Wiedereröffnung stattgefunden haben,enttäuschten durch Landhouse Chic.Die Stempelkarte für den Verzehr der Drinks,( die meist in den unpassendsten Gläsern abgefüllt werden ) die man am Eingang in die Hand gedrückt bekommt,erinnert an Großraumdissen im Pott.In dieser Location,zwischen dieser Bar,den Spiegeln und Tischen sollten statt Bauerdisko rauschende Disconächte gefeiert werden.Für die meisten Metallbauer und Mittelfeldstürmer der Umgebung ist das Bonaparte die "Schwulenkneipe" und somit nichtzubetretendes Terrain geblieben.Na,Gott sei Dank.Der Club könnte punkten,mit dem was hat.Das ist zweifelsohne ein extravagantes Interior und die gigantische Bar.Vielleicht erweist sich ja dann das Veranstaltungsverbot noch als Segen.
("An alle HOUSECLUBBBBER die auf Info`s warten!!! Da uns das Ordnungsamt Gießen ein Werbe- und Veranstaltungsverbot auferlegt hat, und die Entscheidung des Verwaltungsgerichts noch aussteht, würden wir uns freuen, wenn Ihr trotzdem zahlreich erscheint, und uns im Kampf gegen den Bürokratismus unterstützt.")

Houseclub Bonaparte.Liebigstraße 66.Freitag und Samstag ab 22 Uhr.

Samstag, 8. Januar 2011

Dutch Winter

Während es hierzulande heute schon wärmer ist als an manchen Tagen im Sommer,die ersten Mädchen ihre Fotoalben "Frühling" taufen und harmlose Flüsse ganze Landstriche in Seenplatten verwandeln,zeigt dieses Video,wie man in Holland mit dem Winter,der ja nunmal dazugehört,umgehen kann.

Taxi Driver

Ab dem 11.Mai 2011 wird er die Jury des Filmfestivals in Cannes führen.In wenigen Tagen wird sein Lebenswerk in Los Angeles mit einem Award geehrt.Hedi Slimane hat ihn kürzlich großartig in Szene gesetzt.
( via )

Freitag, 7. Januar 2011

Disko Muzik

Cover It Now

Noch in der Silvesternacht ließen Kanye West und Jay-Z die Welt wissen,dass ihr gemeinsames Album Watch The Throne noch in dieser Woche released wird.Daraus wird jedoch erstmal nichts.Am 1.März soll das Kollaboalbum in de Läden stehen.Die erste Single H.A.M. der beiden Megastars erscheint allerdings am Montag schon.Für das Cover hat man sich,wie immer,etwas ganz Besonderes einfallen lassen.Wie nicht anders zu erwarten,bei den beiden Über-Entrepreneurs,die die Selbstdarstellung bestens beherrschen.Kein Geringerer als Riccardo Tisci,der Chefdesigner von Givenchy hat das Cover der ersten Singleauskopplung gestaltet.
(via)


20.15h ARTE

Nach 30 Jahren stehen sie sich gegenüber.Zwei Frauen vom gleichen Schlag.Alice,gespielt von Katharina Schüttler mietet sich unter falschen Namen auf dem Weingut von Judith und ihrer Familie ein.Alice ist ins Elsass gekommen,weil sie Rache will.Judith,großartig dargestellt von Iris Berben,heißt eigentlich Jutta.Als RAF Terroristin hat sie damals,als sie wegen Mordes im Untergrund verschwinden musste,ihre Tochter zur Adoption freigegeben.Die ganze Wut der allein zurückgelassenen Tochter bricht jetzt aus Alice heraus.Sie will,dass sich ihre Mutter der Polizei und ihrer Familie stellt.Sie will,dass die Familie ihr genommen wird.Genau wie ihr vor 30 Jahren.
Das Kinodebut "Es kommt der Tag" aus dem Jahre 2008 von Susanne Schneider ist kein RAF Film,funktioniert aber als Familiendrama,indem die große Leistung Iris Berbens,die Judith sehr eindringlich spielt ohne dabei gekünstelt zu wirken,absolut sehenswert ist.

(via)

Donnerstag, 6. Januar 2011

Samstag, 1. Januar 2011

Book Club

Die Fiesta hatte wirklich begonnen.Sie dauerte Tag und Nacht,sieben Tage lang.Man tanzte und trank unentwegt,und der Lärm nahm kein Ende.Das,was so passierte,konnte nur während einer Fiesta passieren.Schließlich wurde alles ganz unwirklich,und es schien,als ob nichts während der Fiesta irgendwelche Folgen haben könne.Es schien gänzlich unangebracht,während der Fiesta an Folgen zu denken.Die ganze Fiesta über hatte man das Gefühl,selbst wenn es ruhig war,dass man alles,was man sagen wollte,schreien müsse,damit die anderen es hörten.Und so war es mit allem,was man tat.Es war eine Fiesta,und sie dauerte sieben Tage lang.
( Fiesta. Ernest Hemingway. S.174 )