Freitag, 24. September 2010

Million Dollar Smile

Ein gewisser Wert steckt wohl oder übel in jedem von uns drin.Doch schwankt dieses Wertgefühl trotzdem überall ganz erheblich.Der Ökonome z.B. unterscheidet den Preis ganz klar vom Wert.Angebot und Nachfrage interessieren ihn brennender als ein individueller Wert oder gar Emotionalität.Der Künstler hingegen,jemand,der das Leben an der Staffelei dem am Fließband vorzieht,ist stärker von Emotionen geleitet als von Zahlungsbereitschaft und schielt dennoch hin und wieder,auch gezwungenermaßen,zur Nachfrage.Für diese Art der persönlichen Selbstverwirklichung ist der leidende und wohlmöglich auch hungernde Künstler bereit einen Preis zu zahlen,der dem Ökonomen hingegen eigenwillig unvorherseh- und unberechenbar erscheint.
Was allerdings ganz bestimmt "Wert hat",ist spätestens kommendes Wochenende im Rauschhaus vorbeizuschauen.Am morgigen Samstagabend sind ebenfalls alle herzlich zum Filmabend eingeladen.Zudem lockt das Rauschhaus Café täglich ab 14 Uhr mit gemütlicher Atmosphäre,frischen leckeren Gebäck und kühlen Bier.Die Arbeit der verschiedenen Künstler,die sich im Rauschhaus zusammenfinden,um eine riesige,einmalige Ausstellung zu gestalten,dürfte jetzt auf ihrer Hochphase sein.

En Vogue

Not In Fashion:Mode und Fotografie der 90er Jahre. 25. September - 9. Januar 2011. MMK Museum Für Moderne Kunst, Frankfurt am Main.

Samstag, 18. September 2010

Pas Ce Soir

Nein,nicht Hertha Müller stattet Gießen an diesem Wochenende ein Besuch ab.Es ist die dem deutschen Durchschnitt mindestens genauso unbekannte Paula Müller.Um 18 Uhr heute im Neuen Kunstverein eröffnet die Ausstellung der 33 Jährigen.Man darf eine gehörige Portion Witz und Ironie erwarten.Zur heute eröffnenden Ausstellung "Wir Wollen Warten" lädt der Kunstverein schon morgen,am Sonntag um 15 Uhr,zu einem Gespräch mit der Künstlerin Paula Müller ein.

Freitag, 17. September 2010

Singin' In The Rain

Nicht nur,dass Harald Schmidt aus seiner Sommerpause zurück in die ARD gekehrt ist,zeigt dass der Sommer endgültig gelaufen ist.Der erste Sommer der jetzt schon legendären 00 er Jahre ist eher bescheiden ausgefallen.Die Tage werden zusehends kürzer.In den Straßencafés sind nicht mehr Mütter mit schreienden Kindern und Latte Macchiato Gläsern die größte Gefahr,sondern die Tücken der Natur wie z.B. tobender Wind,der die Seite 3 aus den Händen reißt sowie von Bäumen fallende Nüsse,die im freien Fall zu gefährlicher Munition werden.Da man aber aus gesundheitlichen Gründen sowieso gerade gezwungen ist,Tee statt Gin zu inhalieren und auf dem Tisch eine Menge ungelesener Romane liegen ist es wirklich allerhöchste Zeit für den Herbst.Neben Kürbiscremesuppe,riesigen Volksfesten und Drachensteigen bringt diese Zeit auch Regen mit sich.Und gegen Regen ist man ab heute bestens bewaffnet.Nachdem man vor einiger Zeit schon ein riesiges Cape im Kaufhaus fand,dessen Tragen sich aber für ziemlich uncomfortabel herausstellte,nahm man heute einen sogenannten Friesennerz mit zurück.Eigentlich gekauft für die Festivalsaison im nächsten Sommer,doch diese Stücke eignen sich hervorragend für dieses Schietwetter der nächsten Monate.

Sonntag, 12. September 2010

Samstag, 11. September 2010

You're The Devil

Nachdem man letzte Woche als Verkäufer eine betriebswirtschaftliche Katastrophe angerichtet hatte,war man heute früh wieder als Käufer auf dem wöchentlichen Flohmarkt in der Weststadt unterwegs.Das Treiben auf dem Markt von der anderen Seite des Stand zu beobachten,macht natürlich auch Spaß.Doch hat man mehr Freude daran,die Schätze unter all dem Ramsch zu finden,als von den Händlern in der Früh gejagt und gnadenlos erschossen zu werden.
Für 3 Euro staubte man heute 2 Pullover,1 Hose und 1 Buch ab.Eigentlich hatte man auch noch 1 neues Rad.Für 25 Euro hatte man ein passendes gefunden.Doch die Freude über das Schnäppchen währte nicht lange.Als man gerade den Flohmarkt verlassen wollte,fiel das Rad seinem ehemaligen Besitzer ins Auge.Dieser Herr hatte es damals natürlich nicht freiwillig hergegeben.Es wurde ihm geklaut und die Polizei wusste auch bescheid.Der Verkäufer gab natürlich,auch durch sein gebrochenes Deutsch,den Ahnungslosen.Nach aufregenden 30 Minuten hatte der Mann sein altes Fahrrad zurück,die Polizisten checkten alle anderen Räder des Standes auf eventuellen Diebstahl und der Verkäufer rückte protestlos die 25 Euro raus.Den Flohmarkt verließ man aber nach dieser Frace trotzdem schnell,da man nun mehr als prominent auf dem Markt war und es von allen Ecken rumänische Flüche regnete.

Freitag, 3. September 2010

See How They Shine


"Braucht Gießen eigentlich ein Dachcafé?" wanderte heute morgen durch den Kopf.2 Jahre war das Café über den Dächern Gießen's geschlossen,Jahre indenen es manche der konservativen Stammkunden dahingerafft haben dürfte.Das Café selbst kommt aber extrem verjüngt und faltenlos aus der Pause zurück.Am vergangenen Wochenende also hat es endlich seine Fahrstuhltüren und Treppenhäuser ( für diejenigen,die auf ihre Figur achten müssen ) geöffnet.Man wurde das Gefühl nicht los,als habe die komplette Stadt darauf gewartet.
Die Türen schieben sich geräuschlos zur Seite und die erste Aussicht aus dem Lift heraus ist aller erste Sahne.Hatte man doch die Einrichtung des ehemaligen Dachcafés als dunkel,schwer und erdrückend in einer gar nostalgischen Erinnerung gehalten,punktet es heute durch helles,klares Design.Beinahe ökologisch organisch kommt es daher.Vielleicht will man damit von dem leuchtenden Schriftzug,der sogar -an ballermann'sche Leuchtreklame- erinnernd,die Farbe wechselt,ablenken.Manch einen lässt das Holz an den schwedischen Möbelriesen denken.Doch vielmehr rückt die ruhige,schlichte Einrichtung die einmalige Sicht noch stärker in den Vordergrund.In Ruhe stundenlang die Nase an der stets lupenreinen Fensterscheibe plattdrücken,wird durch die minütlich antänzelnden Bedienungen allerdings schwierig.Von den circa 20 Bedienungen wird man noch angefasst,wie ein rohes Ei.Die Aussichtsplattform dort oben dürfte allen Spannern der Stadt viel mehr Freude bereiten als ein lächerliches Google Street View.
Der Konditor hat sich auch in den Jahren der grundlegenden Sanierung nicht geändert,folglich schmeckt alles aus der Kuchentheke hervorragend.
Legt sich langsam die Nacht über Gießen,pilgern all die geschmacklosen und bildungsfernen iPhone Nutzer und Markenfetischisten in den 13. Stock und verwandeln das Dachcafé endgültig ein eine prollige Skylounge.Jetzt stehen Bussi Bussi und schäumender Smalltalk auf der Karte.Latte Macchiato fließt ebenso in Strömen wie Bier mit fruchtigen Geschmack (pardon:flavour).Doch zum Glück verfügt die Stadt neben den Himmelstürmern auch über einen fetten Untergrund!

Summerclip #46

Mittwoch, 1. September 2010

Black Swan

Am heutigen Abend eröffnet Darren Aronofsky mit "Black Swan" das 67. Filmfestival in Venedig.Aronofsky kennt sich am Lido bestens aus.Mit "Requiem for a Dream" oder zuletzt "The Wrestler" bewies Aronofsky eindrucksstark,dass sich seine Filme nie wirklich in ein Genre stecken lassen.2008 gewann er mit "The Wrestler",mit dem er auch den längst vergessenen Mickey Rourke zurück auf die Leinwand brachte,den Goldenen Löwen.An der Kamera zeigt der 39 Jährige also ein ebenso gutes Händchen wie für die Besetzungen seiner Filme.In "Requiem for a Dream" betonte er mit den harten Harakiri Schnitten den turbulenten Wahnsinn des Drogenlebens,wohingegen in "The Wrestler" die Kamera viel stiller und ruhiger den letzten Kampf des Wrestlingoldies einfängt.Mit Natalie Portman und Vincent Cassel in den Hauptrollen ist auch "Black Swan" perfekt besetzt."Black Swan" offenbart die unerbittliche,zerstörersiche und dunkle Seite des Ballett und tänzelt dabei zwischen Horror,Thriller und Drama entlang.