Dienstag, 31. August 2010

A Body

( Eva Herzigova by Jannis Tsipoulanis )

Sodom & Gomorra


Mittwoch, 25. August 2010

Summerclip #45


Monsum


Für alles zahlt man einen Preis.Gute 48 Stunden liegt man also in einer Art Schreckstarre.Kurz zuvor wachte man schweißgebadet neben der Couch auf.Hier unten klebt der feuchte,nackte Körper auf dem kalten,dunklen Holz.Minutenlang hockt man orientierungs-und planlos im Leeren.Kaum findet man sich in diesem schauerlichen Bild zurecht.
Von der unbekannten Angst geschüttelt,liegt man nun in der finsteren Nachtm,die scheinbar niemals enden mag und versucht sich auch nur irgendwie zu beruhigen.Doch der Schlaf mag einfach nicht kommen.Werden diese überhitzten,geröteten Augen jemals wieder zufallen?Stattdessen drückt das Gefühl von Hilfslosigkeit und Schuld den mit Schweiß überzogenen reglosen Körper weiter zu Boden.Man hört das Telefon klingeln,doch stellt zugleich fest,dass sich Zunge und Lippen nicht mehr bewegen lassen.Verdammt,man ist zum Schweigen verdammt.Und das nach all dem Lärm.

Dienstag, 24. August 2010

Hipster Run Off

Drinks For Free


An dem nun wirklich nicht übertriebenen Konsum von Gras kann es wirklich nicht liegen.Ferien hat man auch nicht zum ersten Mal.Doch irgendwas ist diesmal anders.Jeder Antrieb fehlt.So stellt man sich allmorgendlich die immer gleiche Frage,wieso man eigentlich aufstehen soll.Was wartet draußen,auf der anderen Seite des Bettes?Träge schleppt man sich also ins Bad und nimmt die immer tiefer und dunkler werdenden Ringe unter den einst so blauen Augen unter die Lupe.Sowieso schmerzt alles von Kopf bis Fuß.Sind die üblichen Dinge des Tages also erledigt,steht man schon wieder vor diesem Nichts.Wohin verschwunden ist der Antrieb,der am Leben hält?Das gesamte Umfeld,stets so getrieben und voller Elan,distanziert sich bereits,denn diese Antriebslosigkeit könnte ja ansteckend sein.Dabei hat man das Infizieren nun wirklich nicht im Sinn.Vielmehr schreit es doch immer lauter nach Hilfe und einem Ausweg.Immer weniger interessant scheint man für andere zu werden,bis man also eines Tages in einer Truhe aufwacht,inmitten alter und verstaubter Spielsachen,für die sich keiner mehr begeistern kann.

R.I.P.


Da Facebook ja bekanntermaßen Leben verändern kann und man daran sehr interessiert ist,gibt man seit einigen Wochen auf all die anderen Netzwerke wie studivz nichts mehr.Manch einer läuft hierbei sogar Gefahr,auf das reale Netzwerk,welches sich z.B. Leben nennen kann,gänzlich zu verzichten.Mit einem narrativen Ich lässt sich eben besser hantieren und nichts bestimmt dabei den ersten Eindruck einfacher als ein geschmackvoll gepostetes Musikvideo oder das Schauen der richtigen amerikanischen Sitcom.Schon landet man in der Kiste.In Echtzeit sieht das meist ganz anders aus,Musikvideos gibts nämlich kaum noch.
Heute morgen also,als man sich endlich wieder so richtig lebendig fühlte,stürtzte man eines der vielen Ichs von der Brücke.Direkt in das große schwarze Nichts.Ein Suizid,ein virtueller.Weder tat es weh,noch fühlte man überhaupt irgendetwas dabei.Zurück bleiben ca. 150 Freunde,die wahrscheinlich noch nicht mal Notiz von diesem Verlust nehmen.Keine Abschiedsrede,keine Blumen,kein Leichenschmaus.Nur die letzten tröstenden Worte von studivz "Schade, es war schön mit Dir."

Samstag, 21. August 2010

Established 1996


Heute wird Geburtstag gefeiert.Sogar das Wetter steht auf der Seite der Tanzwütigen.Schon seit Tagen wird es von allen Dächern gepfiffen.14 Jahre Under The Ground.14 Jahre exzessives Feiern.Und auch das wird heute Nacht einmal mehr auf die Spitze getrieben.Auf 3 Floors im MuK lässt man bis zur frühen Morgenstunde alles hinter sich und tanzt barfuß im Sand.Das Rätsel um die Afterhour ist sogar schon im Vorhinein geklärt.Ab 6 Uhr zieht,wer noch kann oder wer sonst auch ordentlich zieht,weiter ins Monkeys.

Freitag, 20. August 2010

Kiosk!


Morgen endet die Ausstellung Kosmos Kiosk des Neuen Kunstverein Giessens.Zum Abschluss der wirklich fantastischen Ausstellung,in der man immer wieder neue Kunststücke entdecken konnte gibt es eine Radtour durch die Kiosklandschaft der Stadt.Los gehts um 16 Uhr am Neuen Kunstverein.

Life Coach


Die Schmerzen werden täglich,so scheint es,schlimmer und es schreit immer lauter aus dem Innersten heraus.Dennoch wird es nicht gehört.Die Musik auf den Ohren ist einfach zu laut und eben diese Masse an kraftvoller und genauso zerstörender Energie übt den so enormen Druck auf einen beinahe schon leblosen Körper aus,dass man innerhalb weniger unbedeutender Sekunden schier zerplatzt.Diese Explosion richtete ein abscheuliches Chaos an.Doch all das ließe man linksliegen.Sozusagen bleibt man einmal mehr auf der Strecke.So ist das Leben auf der Überholspur.
Ohne den Geschwindigkeitsrausch auf eben dieser Spur kommt man nicht mehr aus.Davor wurde stets,den Zeigerfinger hebend,gewarnt.Ein Problem stellt das jedoch noch nicht wirklich dar.Das ist nun die Frage der Zeit und davon hat man bekanntlich reichlich.

Dienstag, 17. August 2010

Wanderlust

Die Stimmung ist beschissen.Niemand mehr tanzt jetzt noch auf den Tischen.Giessen ist seit 3 Tagen unter grauen,schweren Wolken verschwunden.Die Decke ist einem schon längst auf den Kopf gefallen und diese niederschmetternde Trägheit wird man nicht mehr los.Es zieht einen regelrecht zu Boden.Die Zeiger drehen sich trotzdem und die Zeit rinnt durch die tatenlosen Hände.Während man dem,was man Leben nennt,also ahnunglos zuschaut,vergisst man sich im Fernweh und träumt von nackter brauner Haut im heißen weißen Sand.
( via Gia Coppola )

Montag, 16. August 2010

Summer's Gone

( via Chris Little )

Veckatimest

Noblesse oblige.Und auch Besitz verpflichtet.Deshalb fällt es leicht,die unschlagbaren Angebote auf dem wöchentlichen Flohmarkt auszuschlagen und einfach weiterzuziehen.Wenn man sich hier so umschaut und den Kopf mal eben vom Schreibtisch wegdreht,stellt man fest-manchmal auch mit Entsetzen-dass man nicht wirklich viel sein Eigen nennen kann.Vom Eigenheim ist man noch etliche BOSS Hemden entfernt.Andere reden dann von Minimalismus und wieder andere nennen es Techno.Man sammelt einfach nicht gerne und eigentlich hat man alles was man braucht.Was zur Hölle braucht man eigentlich wirklich davon?Sicherlich braucht man kein Album von Ladyhawke,2Raumwohnung oder andere Werke,die der musikalische Feuilleton für eine Woche in den Himmel hob.Also nutzte man den verregneten Nachmittag dafür,seine CD Sammlung,die ja mittlerweile nur noch in Form von iTunes existiert,auszusortieren und zu ordnen.Dabei flogen dutzende Dateien in den Papierkorb,aber andere kamen dadurch auch erst hervor.Lange Rede,kurzer Sinn.
Das grandiose Album Veckatimest der 4 Jungs aus Brooklyn hat man nach seiner Veröffentlichung im Frühjahr letzten Jahres leider zu selten gehört.Für Tage wie diesen heute,an dem es regnet und man das Haus unmöglich verlassen kann,ist das Album von Grizzly Bear wie gemacht.Die Folk inspirierten Kompositionen laden zum Träumen ein und lassen die graue Wirklichkeit in weite Ferne rücken.Grizzly Bear verstehen es,große Musik zu schreiben,nicht umsonst erhielten sie durch dieses Werk berühmte Anhänger wie die Fleet Foxes oder Jay-Z.
Es kommt also darauf an,in all dem Wahn des Besitzens und Sammelns,die tatsächlichen Schätze zu wahren.

Sonntag, 15. August 2010

Grateful Dead


Der Wind stürmte durch das offene Fenster in das Zimmer hinein und hinterließ nichts als Chaos,riss die Bilder von den Wänden und warf auch den Rest zu Boden.Eigentlich muss einem das auch schon aufgefallen sein,als man kurz reinkam,um den Gin für weitere Drinks zuholen.Durch die engen Straßen der Stadt fegte ein Sturm,der einen beinah vom Rennrad schmiss.Der Heimweg,für den man normalerweise höchsten 10 Minuten bräuchte,zog sich heute früh in eine aussichtslose Strecke ohne Ziel.Die anderen Leute,alle ganz geil auf ihre ofenfrischen Brötchen des Traditionsbackhauses mussten sich beeilen,um noch rechtzeitig mit dem Hund kurz rauszugehen,bevor die Glocken zum Dienste am lieben Herrgott läuten.Musik ist die Religion.Hunde müssen draußen bleiben und den Drink ließ man vorsichtshalber auch kurz draußen.Die Bäckerinnen verstanden sicherlich kein Wort von den dahingelallten Lauten.Dafür stank man umso mehr nach einem Gemisch von Hochprozentigen und Rauch.Doch am Ende hatten alle,was sie wollten.Die Verwüstung im eigenen kleinen Reich beachtete man nicht weiter,man schloss einfach die Augen und rannte,wie bei jedem Problem,davon.

Summerclip # 44

Samstag, 14. August 2010

White Demons


Es gibt Tage,an denen man Gießen vergessen kann.Doch diese Art Tage gibt es wohl oder übel auch in jeder anderen Betonstätte.Doch zwischen all den Bausünden,städteplaneresquen Katastrophen und Großbaustellen gibt es auch hier durchaus immer was zu erleben.Wenn man schon mal samstags nüchtern und ausgeschlafen erwacht,sollte man dem wöchentlichen Flohmarkt am westlichen Stadtrand einen Besuch abstatten.Hier findet man immer Stücke mit Sammlerwert.Um sich von dem Trubel der Händler und Schatzsucher zu erholen,wirft man in ruhiger und entspannter Umgebung im Café einen Blick auf die aktuelle Presse.Den Kaffee gibts kaum günstiger.Auf dem heimischen Kiez zwischen Wieseck und Unihauptgebäude trifft man zu jeder Tageszeit gleichgesinnte Müßiggänger.Hat man nun die Schreckensmeldungen der Titelseiten einigermaßen verdaut,besorgt man sich in der Käseglocke den besten Käse der Stadt.Wenn alles richtig läuft,findet man seinen Name dann in der verschwommenen Nacht auf irgendeiner Liste und gönnt sich die wohlverdienten Drinks,in bester Betreuung.

Haste ma ne Mark?

Freitag, 13. August 2010

Acid Wash


Man kann sich gar nicht mehr daran erinnern,wann es das letzte Mal vorkam.Hier ist weder die Rede vom Sternschnuppenregen noch vom Freitag,den 13 ( Verschwörungstheorien verrieten heute,dass die Sterne in dieser Nacht auf die Erde niederregnen werden ( wahrscheinlich um all die Unglücke,die am heutigen Freitag durch die beunruhigende Zahl 13 verursacht wurden ) aufzuheben ).Man selbst kümmerte sich gestern um Unglücke genauso wenig wie im Glücksbringer.Umso mehr aber beschaffte man sich einen ordentlichen Rausch.Mit wenigen Mitteln erzielte man darin einen ordentlichen Treffer,schleppte sich nach dem Aufwachen mit Kopfschmerzen,die einen kaum die Augen öffnen ließen durch den Tag um sich jetzt gleich,wenige Stunden später,zurück ins Bett zu verkriechen.Heute also,der erste Abend an dem man sich nicht,von allen guten Geistern verlassen,in die Nacht stürtzt.Immer das Ziel vor den geschwollenen,schwarzumringten Augen alle Hemmungen zu verlieren.Was man in diesen endloslangen Nächten loswerden will,weiß man derzeit gar nicht genau.Und um eine Flucht kann es sich dabei eigentlich auch nicht halten,höchstens vor dem nächsten Tag,der da vor einem liegt wie eine niemalsendenwollende Orchesterpartitur,in der so keiner die erste Geige spielen mag.Je länger die Nächte,desto kürzer die Tage und die damiteinhergehende Ratlosigkeit,der man ohnmächtig gegenübersteht.Für gewöhnlich hat man jetzt,um diese Uhrzeit,schon etliche Drinks in sich hineingeworfen und also alle Hände vollzutun.Doch heute,vielleicht auch den sommerlöchrigen Umständen geschuldet,liegt man da und zieht endlich die Notbremse.Wenigstens für eine Nacht,ein paar Stunden nimmt man sich und all den aufschreienden und schmerzenden Organen,die sich da irgendwo zwischen Lunge und Blinddarm befinden,eine Pause.Und allerspätestens morgen Abend stürtzt man sich wieder in das abenteuerliche Paradies.

10+5=15.


(via Greenhill Skateshop)

Peace

Nachdem man in der letzten Woche nach der zweiten Lektüre Charles Bukowski's Gefahr lief,jeden Morgen volltrunken neben Stümmeln von Joints und leeren Absinthkrügen aufzuwachen,musste also schleunigst neuer Stoff her.Der Dealer für diesen Stoff ist und bleibt in Giessen das Antiquariat.Es riecht nach schweren,vergilbten Seiten,eingebunden in verstaubte harte Bände,die allein schon Geschichten erzählen.Und so hat man auch mit Henry Miller,den man im Frühjahr noch für einen widerlichen Perversen hielt,endlich Frieden geschlossen.
" Innerlich hatte er durchaus keine granitene Struktur, er war nervös, launisch und entsetzlich eigensinnig. An einen ruhigen Tagesablauf gewöhnt, führte er das streng geregelte Leben eines Eremiten oder Asketen. Man konnte nur schwer entscheiden, ob er sich einer solchen Lebensart im Lauf der Jahre angepasst oder ob er sie wider Willen auf sich nahm. Er äußerte sich nie darüber, was für ein Leben er wohl gern geführt hätte. Er benahm sich wie ein Mann, der vom Dasein ziemlich herumgestoßen und hart mitgenommen ist und sich schließlich in sein Schicksal ergeben hat. Es gibt solche Leute, die sich leichter an eine endlose Pechsträhne als an glückliche Umstände gewöhnen können. Er hatte einen stark weiblichen Einschlag der zwar für andere nicht ohne Reiz war, für ihn selbst aber nur nachteilige Folgen hatte. Er war ein unheilbarer Dandy, der das Leben eines Bettlers führte und dazu noch vollkommen in der Vergangenheit lebte. Die zutreffendste Beschreibung, die ich von ihm aus dem Beginn unserer Bekanntschaft geben kann, ist vielleicht diese: er war ein Stoiker, der sein Grab mich sich herumschleppte...."
( Henry Miller.Ein Teufel im Paradies.S.9)

Dienstag, 3. August 2010

Sommerloch.

Bei der morgendlichen Presseschau stolperte man vorhin über diese Schlagzeile.Und wunderte sich dann,wieso sie es nicht auf den heutigen Titel der FR geschafft hatte.Reichen denn 4 Millionen tote taiwanesische Mücken nicht mehr für die Titelseite?Trotzdem bei dieser Meldung musste man sich,als leidenschaftlicher Tierschützer,sofort übergeben....Die Qualität der Aufnahme muss entschuldigt werden,doch die Linse war noch mit Resten des Erbrochenen beschmiert.Hoffentlich nur eine Eintagsfliege.

The Suburbs

Endlich ist es da.Das dritte Album von Arcade Fire kam am letzten Wochenende in der nationalen Tagespresse mehr als gut davon.Dieser Beifall konnte schon beinahe beunruhigen.Das hat nichts mit dem Sommerloch zutun,sondern den grandiosen Stücken auf The Suburbs.Ein Album für Vor- und Großstädte gleichermaßen.David Bowie's Lieblingsband klingt zwar nicht mehr so,als trage sie all die Last der Welt auf ihren Schultern,doch beim Hören von The Suburbs kommt eine Stimmung auf,in der die Verschwendung von Zeit nichts als romantisch schimmern kann und somit gleich viel erträglicher wird.

Montag, 2. August 2010

Hey Stevie


Good Mornin'