Donnerstag, 23. Dezember 2010

Fashion Victim

Manche Zellen im menschlichen Körper werden fast ständig erneuert,andere hingegen viel langsamer.Die Mode und ihre bunte,schillernde und laute Szene erfindet sich ständig neu.Menschen,die von der Stange kaufen - und stehe diese auf einem Flohmarkt - nehmen davon keine Notiz,für sie ist das immer wieder dasselbe.Es kommt doch alles wieder,raunt es an der Kasse.
Dass tatsächlich immer alles wiederkommt und man statt vom "Neu erfinden" lieber vom "Wiederfinden" sprechen sollte,Saison aus Saison ein,beweist die aktuelle Ausstellung des MMK in Frankfurt/Main.
Not In Fashion-Mode und Fotografie der 90er Jahre versucht das Lebensgefühl dieser Generation zu beschreiben.Ach,waren die 90er doch innovativ und radikal.Und man selbst steckt inmitten der 00er und 10er Jahre fest,gefangen in goldenen Ketten der Vergangenheit.Der Kreative war damals geprägt von Musik,Mode und ja,Subkultur.Erstaunt stellt man beim Betrachten der Fotos fest,dass das heute noch genau so ist.Musik,Mode,Subkultur.Und natürlich,Drogen.Größtenteils könnten die Fotos ebenso gut aus dem Jahre 2008 stammen.Selbstverständlich sieht Kate Moss heute nicht mehr ganz so frisch und jugendlich aus,wie damals am Strand vor Corinne Day's Linse.Doch die Fotoserie von Jason Evans,die 20 Jährige und deren unabhängigen Kleidungs- und den damit einhergehenden Lebensstil dokumentiert,kann genau so und kein bisschen anders auf all den unzähligen streetstylefashionphotoblogs beschaut und dann gekonnt lässig kopiert werden.Also scheint die "Zelle" Mode eine von denjenigen zu sein,die sich viel langsamer erneuert.Ganz konservativ wird festgehalten am Althergebrachten.
Der Besuch im MMK lohnt sich natürlich trotzdem.Denn auf den ersten beiden Etagen ist noch bis zum 25.April 2011 eine beachtliche,namenhafte Sammlung von Fotografien des Museums zu sehen.Das sind garantiert nicht nur Fotos aus den verrückten 90ern.

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