Freitag, 26. November 2010

Abuse


Was hat man auf diese Gelände nicht schon alles gesehen,gehört und gefühlt.52 mal im Jahr taucht dort Verborgenes,Vergessenes und scheinbar Wertloses aus Umzugskartons und Wäschekörben auf.Ende des Sommers hat man selbst dort gehockt,nach dem letzten Open Air Rave des Jahres,um obsoletes Hab und Gut loszuwerden.Völligst zerstört und ebenso euphorisiert von der letzten durchtanzten Nacht wartete man in Kälte und Dunkelheit auf die ersten Käufer.Von den Händern eiskalt über den wackeligen Tisch gezogen.Nach durchzechten Nächten ließ man die noch schlafende Stadt hinter sich und schleppte sich geduckt im Nebel über den Platz,um sich dann am gleichen Abend,nach tiefem Schlaf,über die nutzlosen Funde lustig zu machen.Ausgeschlafen und voller Tatendrang begann das Wochenende mit dem Ritt ans andere Ende der Stadt um neue Geschichten zu finden.Wenn die Sonne hoch oben über dem schottrigen Platz steht und schon richtung See zeigt,gibt es keinen heißeren Ort in Gießen.Nur knapp entging man im Herbst einer Anzeige der Hehlerei als man ein Fahrrad fand,das dann Minuten später dem ehemaligen Besitzer über den Weg rollte und sich als gestohlen herausstellte.All diese Geschichten finden nun ihr Ende,denn die Tage des Flohmarktes auf der Ecke Heuchelheimer/Rodheimer Straße sind gezählt.Ein Nutzungskonzept der Stadt sieht den Bau eines Hotels vor.Wem das alles allerdings nutzen solll,steht wohl in den Sternen!

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