Dienstag, 28. April 2009

I see a red door and I want it painted black











Sicher war der studentische Protest im Mai 68 getragen von der kulturell-revolutionären Welle, die aus den USA auch nach Europa drang. Sex, Drugs and Rock'n'Roll war die Devise für Millionen neugieriger, sich immer stärker durchsetzenden Jugendlichen. Auch oder besonders in einem veralteten, starren Frankreich. Diese Jugendlichen waren sich erstmals ihrer Macht bewusst und formten sich so schnell zu einer Bewegung, die noch einiges auszulösen wusste.
Diese jungen Erwachsenen der Baby Boom Generation aus dem Nachkriegs Frankreich mussten miserable Zustände an den, absolut überfüllten, Universitäten vorfinden. Auch diese Tatsache, der schlechten Studienbedingungen heizte sicherlich ihre Protestlaune zusätzlich an.

Der damalige Zustand der Studenten war durch zwei wesentliche Nachteile gekennzeichnet. Sie standen nämlich da, ohne jede Verantwortung und waren absolut isoliert. Machtlos. Doch wollten sie sich nützlich fühlen und vor allem akzeptiert sein, von der Gesellschaft. Deren Teil sie schließlich waren. Ein sehr sehr großer sogar.
Sie fühlten sich ausgeschlossen aus dem alltäglichen Leben und wollten in diesem eine Rolle spielen. Wie alle anderen auch.

Also äußerten sie das Verlangen nach Verantwortung und den Wunsch nach Mitsprache in allen Bereichen. In politischen, kulturellen, gewerkschaftlichen Angelegenheiten wollten die Studenten fortan ein Wörtchen mitzusprechen haben. An Entscheidungen des sozialen, öffentlichen Lebens wollten sie aktiv beteiligt sein. Und als Teil der französischen Gesellschaft deren Weg mitbestimmen.

Der Protest der Studentenschaft richtete sich gegen die kulturelle Unterjochung, gegen die versteinerte Kultur, die ihnen der Staat, angeführt vom, Ende des 19.Jahrhunderts geborenen, De Gaulle auferlegen zu versuchte. In der Wirtschaft forderten sie sich die Verantwortung und Macht für diejenigen, die sie auch verdienten. Nämlich die Arbeiter.

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