Donnerstag, 23. April 2009

Wild Things


Im Rahmen einer der wenigen Vorlesungen,die man im laufenden Semester besucht,war heute die Rede von Buchmalerei im 14/15.Jahrhundert in Frankreich.Gezeigt wurden u.a. Bilder,auf denen man das für die damalige Zeit typische Kleidungsstück,die sog. houppelande sehen konnte.Ein gemütlicher Überwurf mit langen Flügelärmeln,aus denen sich so manch weißes Kaninchen zaubern lässt.Die Houpplande also,ein zeittypisches Kleidungsstück für die Jahre um 1400.Très chic.
Die Frage stellte sich,was denn bloß für die heutige Zeit ein typisches Kleidungsstück ist.Die Röhre?Die Wayfarer?Lederjacke?Babydoll?Slim Fit?Ed Hardy?
Man selbst,lebend und sich anziehend,in einer provinziellen Kleindstadt,freut sich über jede modische Augenweide.Man hat nichts gegen diejenigen,die keinen Wert auf la mode legen.Nicht im Geringsten.Meist sind die sowieso die Coolsten.Doch verabscheut man diejenigen unter der Bourgeoisie,die die kleine Masse an gutangezogenen Leuten,in ganz und gar rassistischer Manier in eine unliebsame Schublade stecken.Bedauernswert.
Zu schreiben,jeder solle das tragen,was ihm gefällt,wäre glatt gelogen.Da die meisten an der Geschmackslosigkeit leiden.Ebenfalls,bedauerlich.Und Mode steht nunmal schlanken Menschen besser.Stets zu empfehlen;eine Nulldiät plus dem ein oder anderen Drink,on the rocks.Oder gleich die Würfel pur lutschen.
Die Indi(e)vidualität jedoch,das wichtigste und beste Stück an der Kleiderstange,sollte bei all unseren kurzlebigen,oft kaum tragbaren Trends nie verloren gehen.Die Klamotte der Saison ist die riesige"Penistasche",wie sie M. hier trägt.Das Jeanshemd zur Hose gemacht.Da sag nochmal einer,es sei doch Jack' wie Hos'.Ob sie sich als unser zeittypisches Kleidungsstück durchsetzten wird,gegen die H&M Uniform,ist jedoch ungewiss.

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