Freitag, 22. Oktober 2010

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Der Deutsche Fernsehpreis 2010 blieb von einem wütenden Marcel Reich Ranicki verschont.Schade,hätte er doch erst recht in diesem Jahr allen Grund gehabt,sich über die Verleihung und deren Preisträger zu beschweren und die verrostete Branche zu maßregeln.Von der Jury ausgezeichnet zu werden,war diesmal kein Garant für gutes Fernsehspiel oder hevorragende Leistungen.Dennoch wurde Dominik Grafs "Im Angesicht des Verbrechens" mit einer der (un)beliebten Trophäen prämiert.Und das tatsächlich zurecht.Nachdem die 10 teilige Serie im Frühjahr bereits im Spartensender Arte lief und gerade mal 300 000 Zuschauer erreichte,läuft sie ab heute abend um 21.45 Uhr im Ersten.In der ARD erhält dieses Meisterwerk ausgerechnet den eher unbeliebten Sendeplatz der Tatort Wiederholungen.Wer also an dieser Stelle verstaubte Tatort Oldies erwartet,der wird Augen machen."Im Angesicht des Verbrechens" ist - in Zeiten von "scripted reality" - ein Glücksfall für das deutsche Fernsehen.500 Minuten Spielfilm verpackt in 10 Teilen,die vor allem durch die grandiosen Leistungen aller Schauspieler bestechen.
Momentan kann im deutschen Fernsehen der Produktion von Dominik Graf nichts das Wasser reichen.Die Privatsender fahren schon seit viel zu langer Zeit Traumquoten mit ihren Reality Soaps ein.Dort kann man jeden Nachmittag dem Elend der Nation durch's Küchenfenster zusehen.Junge alleinerziehende Mütter,Schulabbrecher,Vergewaltigungen,Dorgensucht.Damit lässt sich bei niedrigen Kosten eine Traumquote erzielen.
Schade,dass die ARD sich nicht getraut hat "Im Angesicht des Verbrechens" zur Primetime auszustrahlen.

1 Kommentar:

  1. Da kann ich dir nur zustimmen. Häufig sind anspruchsvolle Formate schlecht platziert - bringen meistens einfach keine gute Quote. Der deutsche Durchschnittsotto guckt eben lieber "das Supertalent". Zum Fernsehpreis lässt sich noch sagen, dass die Preise für den/die besten Regisseur(in) und den/die beste Nebendarsteller(in)weggefallen sind. Das ist der eigentlich Skandal.

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