Dienstag, 13. April 2010

First Trip














Je später der Abend,desto...besser die Gäste.So trat also vor wenigen Wochen Helmut Berger in einer Show über die schwingenden 60er bei Thomas Gottschalk im ZDF auf.Und er trat voll daneben,doch traf er ins Schwarze.Manche mögen diesen Auftritt des einstigen Schönlings erschreckend finden,doch man selbst nimmt sich solche Performances eher zum Vorbild,denn als Warnung.Bewundert man doch den in die Jahre gekommenen Schauspieler für seine unbeirrbare Konsequenz in Sachen Konsum.Ganz offensichtlich versucht man sich,in solch einer Rolle,über einstige,bereits zurückliegende Erfolge,hinwegzutrösten.
Im Hier und Jetzt aber ist man mehr auf der Suche nach dem Morgen.Regelrecht will man ihm entfliehen,mit allen Mitteln.Schon immer versuchte man,den Morgen soweit wie nur möglich aufzuschieben.Umso mehr also kostet man das Jetzt aus.Hier ist man unschlagbar und keiner kann einem etwas wegnehmen.
Je näher er rückt,desto mehr fürchtet man den Morgen.Er trägt nämlich die ehrliche,meist bittere Realität mit sich herum und lässt keine Gelegenheit aus,sie einem unter das weiße Näschen zu reiben,gnadenlos.Nicht die Nacht,vielmehr der kümmerliche Alltag spuckt einen,hilflos,aus.Bleibt einem nichts anderes übrig,als alle anderen Gefangenen ins Lächerliche zu ziehen und auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren.

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