Montag, 10. Mai 2010
Hold The Line
Seit gut zweieinhalb Jahren lebt man mittlerweile in Giessen.Mit Haut und Haaren hat einen diese Stadt verschlungen,hätte man sich nie erträumen lassen.Immer wieder entstehen hitzige bis tränenreiche Diskussionen über den Wert der mittelhessischen Metropole.Der ganz persönliche Wert,den eine Stadt hat,kann natürlich niemand abstreiten und meist auch keiner erklären.Es passiert einfach.Sicherlich handelt es sich bei einer Betonblase wie Giessen nicht um Liebe auf den ersten Blick.Einige Nächte musste man durch die gespenstische Innenstadt ziehen um dann den wirklichen Charme abseits der grauen Fußgängerzone zu entdecken.
Feststeht,dass 1944 2/3 der Altstadt bei einem Bombardement zerstört wurden,doch die Zerstörung hat bis heut nicht ihr Ende gefunden.Anstatt die wenigen epischen Altbauten aufrechtzuhalten,riss man bis in die 60er Jahre alles ab um es durch widerspenstige,charakterlose Betonklötze zu ersetzen.Giessen wurde so im Laufe der Zeit zur verkehrsfreundlichsten Stadt überhaupt,autoverkehrsfreundlich.Erst am Samstag machte man mit einer Fahrrad Demo auf diese Misere aufmerksam.Unter dem Motto "Fairkehr" eroberte man sich für einige Minuten den gebührenden Platz auf den Straßen Giessens zurück.Mit dem Thema des Städtebaus in Giessen anzufangen heißt ein Fass ohne Boden aufzumachen.Auch deshalb spart man sich nun weitere Beschwerdebriefe oder eben Lobeshymnen auf der anderen Seite.Giessen gegenüber ist man seit fast 3 Jahren immer eine treue Seele gewesen.Auch weil dieser triste Betondschungel auch heute noch überraschen kann.
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